Und was machen Sie, wenn Entscheidungsträger Ihr Diagramm nicht richtig lesen können?
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Und was machen Sie, wenn Entscheidungsträger Ihr Diagramm nicht richtig lesen können?

Wussten Sie, dass ca. 9 Prozent aller Männer in Westeuropa eine Farbsehschwäche haben und beispielsweise in Diagrammen Rot und Grün nicht oder zumindest nicht gut unterscheiden können? Da diese Schwäche vererbt wird und die Betroffenen im Alltag meist nic

 

Was ist eine Rot-Grün-Sehschwäche?

Farbsehschwächen treten in den meisten Fällen als Rot­ oder Grün-Schwäche auf. Das heißt, dass in der Netzhaut des Betroffenen die Sinneszellen für eine dieser beiden Farben nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.

Welche der beiden Farben betroffen ist, ist zu vernachlässigen – die Auswirkungen sind fast identisch. Der umgangssprachlich oft verwendete Ausdruck „Farbenblindheit“ ist übrigens nicht korrekt, denn die Betroffenen sehen nicht nur ein Schwarz-Weiß-Bild und können z. B. Blau und Gelb gut von anderen Farben unterscheiden.

Da diese Sehschwäche geschlechtsgebunden vererbt wird, sind Frauen der Statistik nach nur zu etwa 0,8 Prozent betroffen. 

 

Wie sehen Betroffene Ihre Diagramme?

Einem normalsichtigen Anwender fällt es meist recht schwer, sich vorzustellen, wie Farben für Menschen mit einer Farbsehschwäche aussehen.

Hilfe bietet die Webseite von Vischeck, auf der Sie sich Beispiele ansehen und sogar Ihre Folien kostenlos überprüfen lassen können.

Viele Designer verwenden Rot und Grün im Farbschema Ihrer Präsentationen, da diese als Komplementärfarben für Normalsichtige einen guten Farbkontrast ergeben. Dieser Effekt fehlt für Farbfehlsichtige, wenn beide Farbtöne in ungefähr gleicher Helligkeit verwendet werden.

Die folgende mithilfe von Vischeck erstellte Abbildung zeigt die Probleme bei der Unterscheidung der Sektoren eines Kreises recht deutlich.

 

Wie können Sie Ihre Diagramme besser erkennbar machen?

Zweierlei Gegenmaßnahmen können Sie ergreifen, um Ihre Diagramme möglichst für alle Zuschauer gut erkennbar zu gestalten:

 

  • Verwenden Sie Blau-­Gelb­ statt Rot-­Grün-­Kontraste.
  • Setzen Sie Helligkeitsunterschiede statt Farbunterschieden ein.

In der Praxis gehen Sie wie folgt vor:

 

  1. Färben Sie Ihr Diagramm in unterschiedlich hellen Abstufungen einer Farbe ein. Verwenden Sie dabei vorzugsweise Blautöne, wenn dies mit dem Farbschema Ihrer Vorlage möglich ist.
  2. Färben Sie den Sektor des Diagramms, auf den Sie die Aufmerksamkeit lenken wollen, in einer Kontrastfarbe ein. Gut geeignet sind dunklere Gelb- oder Orangetöne. Auch hier richten Sie sich wieder nach den Möglichkeiten Ihres Farbschemas.