Keine Browser-Auswahl mehr unter Windows

Die Europäische Union hatte den Auswahl-Bildschirm durchgeboxt, weil dadurch verhindert werden sollte, dass Microsoft seine Monopolstellung noch weiter ausbaut: Damals war auf jedem Rechner mit Windows der Internet Explorer als Browser voreingestellt. Seitdem hat sich allerdings viel getan und die Dominanz des Internet Explorers ist längst gebrochen. Mittlerweile ist es nur noch ein Browser von vielen und spielt bei den meisten Privatnutzern kaum noch eine Rolle. Lediglich im Firmenumfeld ist der Internet Explorer noch häufig anzutreffen, weil viele Unternehmen den Einsatz alternativer Browser nicht erlauben – oft aus der meist unberechtigten Befürchtung, dass Unternehmens-Software mit Firefox oder Chrome nicht genutzt werden können.
Im Juli 2012 kam es bei der Browser-Auswahl zu einem folgenschweren Fehler, der Microsoft schlussendlich eine Strafe von 561 Millionen Euro einbrockte: über mehrere Monate hinweg wurde der Browserauswahl-Bildschirm schlichtweg „vergessen“, bis Konkurrenten eine Beschwerde bei der EU einlegten. Mehr als 28 Millionen PCs wurden mit Windows 7 verkauft, bis dieser Fehler beseitigt wurde.
Die Erklärung, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe, stieß bei der EU-Kommission auf wenig Verständnis. Die auf den ersten Blick relativ hoch wirkende Geldstrafe von 561 Millionen Euro wurde von der EU so erklärt: „Verpflichtungszusagen in Kartellrechtsentscheidungen sind sehr wichtig, da sie eine schnelle Lösung von Wettbewerbsproblemen ermöglichen. Diese Entscheidungen müssen selbstverständlich streng befolgt werden. Ihre Nichteinhaltung ist ein schwerwiegender Verstoß, der mit entsprechenden Sanktionen belegt werden muss.“
Der Niedergang des Internet Explorers war aber weniger durch diesen Auswahl-Bildschirm für alternative Browser begründet, sondern eher in Microsofts Innovations-Armut: Chrome und Firefox brachten in viel kürzeren Abständen wesentlich mehr neue Funktionen und Verbesserungen, sodass Hunderte von Millionen Anwendern wechselten. Das Ende des Auswahl-Bildschirms ist deshalb auch ein trüber Abgesang auf jene Zeit, als Microsoft seine Konkurrenz noch nach Belieben dominieren konnte und es staatlicher Mittel bedurfte, um die Übermacht einzudämmen.
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