Google Drive: Installation, Funktionen und Speicher
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Google Drive: Installation, Funktionen und Speicher

Google Drive: Alles zur Google Cloud

Kaum ein Wort ist im täglichen Sprachgebrauch so präsent wie der Begriff „googeln.“ Milliarden von Menschen suchen im Internet bei Google nach Informationen, was täglich zu mehr als 2 Billionen Suchanfragen führt. Bei diesen Zahlen wundert es nicht, dass Google Drive, das Cloud-Angebot des Internetriesen Alphabet ebenfalls weltweit äußert beliebt ist. Was Nutzer an Google Drive schätzen, welche Funktionen besonders wichtig sind und wie es um Datenschutz und Datensicherheit bei Google Drive steht, zeigt dieser Artikel. 

Wie viel Speicher bietet Google Drive?

Als international bekannter Speicherdienst bietet Google Drive seinen privaten Nutzern 15 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz. Wie bei anderen Anbietern besteht auch bei Google Drive die Möglichkeit, weitere Speicherkapazität kostenpflichtig zu erwerben. Google Drive integriert viele Funktionen, die Nutzer schätzen. Vor allem die Möglichkeit, kostenlos auf die Office-Programme Google Docs, Google Sheets und Google Slides zugreifen zu können, ist für viele Nutzer attraktiv. Mit den kostenlosen Arbeitsprogrammen können Betriebssystem-unabhängig Präsentationen, Tabellenkalkulationen und schriftliche Dokumente erstellt und bearbeitet werden. Zusätzlich ist es möglich, bearbeitete Dateien über eine Dateifreigabe mit anderen zu teilen oder offline auf Dokumente über ein Netzlaufwerk zuzugreifen.

Negativ sehen manche Nutzer die den begrenzten Kundensupport und die Tatsache, dass der Serverstandort in den USA liegt. Vor allem für geschäftliche Nutzer aus Europa kann der Standort der Serverfarmen in den Vereinigten Staaten problematisch sein, da die Datenschutzgesetze in den USA nicht der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entsprechen. Insgesamt ist Google Drive jedoch eine zuverlässige und praktische Speicherlösung für Privatpersonen und Unternehmen. 

Wie installiert man Google Drive?

Google Drive ist in seiner Basisversion kostenlos. Um Google Drive nutzen zu können, benötigen Nutzer ein Google-Konto, das in sechs simplen Schritten kostenlos angelegt werden kann: 

  1. Navigieren Sie zur Anmeldeseite für Google-Konten. Diese finden Sie unter dem folgenden Link: https://www.accounts.google.com/signin
  2. Auf der Seite klicken Sie auf das Auswahlfeld: „Konto erstellen.“
  3. Geben Sie Ihren Namen und die E-Mail-Adresse an und klicken Sie auf Weiter. 
  4. Sie erhalten nun einen Bestätigungscode an Ihre E-Mail-Adresse, mit dem Sie das neue Google-Konto aktivieren können. 
  5. Bestätigen Sie Ihre E-Mail-Adresse mit dem Code, der an die bestehende E-Mail-Adresse gesendet wurde.
  6. Ihr neues Google-Konto ist einsatzbereit. 

Im Google-Konto navigieren Sie im letzten Schritt zum Auswahlfeld mit den neun Punkten. Mit einem Klick öffnen Sie alle Programmoptionen, die Sie mit Ihrem Google-Konto nutzen können. Unter anderem können Sie sich bei YouTube anmelden, Google Maps nutzen, zur Google-Suche navigieren oder Google Chat als Alternative zu WhatsApp verwenden. Im Auswahlmenü Ihres Kontos sehen Sie auch das Piktogramm, mit dem Sie Google Drive aktivieren können. 

Nach einem Klick auf Google Drive öffnet sich die Benutzeroberfläche und Sie haben verschiedene Möglichkeiten, Ihre Dateien und Dokumente zu organisieren. 

Welche Funktionen bietet Google Drive?

Eine der wesentlichsten Funktionen jeder Cloud ist die Option, von verschiedenen Endgeräten auf in der Cloud gespeicherte Dateien zuzugreifen. Auf Ihre Dateien und Ordner in Google Drive können Sie sowohl vom Smartphone und Tablet und ebenso von stationären Computern zugreifen. Alle Dateien und Ordner lassen sich von jedem beliebigen Windows, iOS, Android oder MacOS-Gerät erstellen, speichern freigeben und bearbeiten. Sie werden automatisch synchronisiert, was für die Praxis bedeutet, dass Unternehmensteams ebenso über Google Drive zusammenarbeiten können wie Einzelpersonen, die es schätzen, teils mobil und, teils stationär zu arbeiten. 

In Zeiten, in denen mobiles Arbeiten immer wichtiger wird, können unterschiedliche Teammitglieder mit Google Drive zum Beispiel eine Google-Docs-Datei gemeinsam bearbeiten. Während Teile des Teams direkt in der Cloud arbeiten, nutzen andere die cloud-nativen, kostenlosen Apps von Google, um in Echtzeit mit ihren Kollegen zu arbeiten und Daten zu synchronisieren. Eine Freigabe von Dateien an andere Nutzer ist zu jeder Zeit über den „Share-Button“ möglich. 

Kann man unterschiedliche Dateitypen über Google Drive verwalten?

Google Drive ist nicht an ein Betriebssystem gebunden. Durch die Möglichkeit, von jedem Endgerät über das Internet auf Google Drive zugreifen zu können, ergibt sich eine hohe Flexibilität. Gleichzeitig bietet Google Drive seinen Nutzern an, mehr als 100 unterschiedliche Dateitypen in der Cloud zu speichern. In der Praxis bedeutet dies, dass Teams auch Microsoft Office Dateien, PDFs, verschiedene Bildformate und CAD-Dateien in Google Drive nutzen und gemeinsam bearbeiten können. Diese hohe Flexibilität hilft Einzelpersonen oder Unternehmen dabei, schneller und effizienter mit der Cloud zu arbeiten. 

Nutzer von Google Drive erhalten standardmäßig 15 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, durch ein Upgrade weiteren kostenpflichtigen Speicherplatz zu erwerben. Folgende Pakete können jeweils per Monats- oder Jahresrechnung gebucht werden: 

 

15 Gigabyte

100 Gigabyte

200 Gigabyte

2 Terabyte

Monatspreis

Kostenlos

1,99 Euro

2,99 Euro

9,99 Euro

Jahrespreis

kostenlos

19,99 Euro

29,99 Euro

99,99 Euro

 

Zusätzlich zum Upgrade erhalten Nutzer zusätzliche Vergünstigungen, zum Beispiel: 

  • Premium-Kontakt zu Google-Experten bei Fragen oder Problemen, 
  • Die Möglichkeit, den Speicherplatz mit anderen Nutzern zu teilen oder 
  • Eine Gutschrift, die im Google Store eingesetzt werden kann. 

Ist Google Drive kompatibel mit anderer Software?

Einer der wesentlichen Vorteile von Google Drive als Cloud-Storage-Dienst ist die Kompatibilität mit diversen, gängigen Softwareapplikationen. Vor allem Unternehmen profitieren von dieser Option, da Google Drive nahtlos in Programme der Hersteller Adobe, Autodesk, Salesforce oder Slack integriert werden kann. Die hohe Kompatibilität von Google Drive bedeutet für Einzelanwender und Unternehmen, dass sich Google Drive fließend in die vorhandene Softwareumgebung einpasst und als Speicherdienst genutzt werden kann. 

Zusätzlich bietet Google Drive kostenlose Erweiterungen in seinem Google Workplace Marketplace an. Dieser kann über die rechte Seitenleiste im Kontextmenü und über das Plus-Symbol aufgerufen werden. Oberhalb finden User den in Google Drive integrierten Google-Kalender, Google-Tasks als Aufgabentabelle sowie Google-Notizen. 

Im Google Workspace Marketplace können weitere Programme direkt in Google Drive geladen werden. Nach der Installation ist es möglich, direkt aus Google Drive auf die meist kostenlosen Applikationen zugreifen. 

Kann man Daten aus Google Drive auch offline speichern?

Neben der Möglichkeit, von unterschiedlichen Endgeräten auf Google Drive zugreifen, bietet der Speicherdienst von Google ebenfalls die Option, die Cloud als Netzlaufwerk auf dem Computer einzubinden und Daten offline zu speichern. Hierfür tippen Sie unten links auf den Eintrag „Drive for Desktop“ herunterladen. 

Mit Google Drive für den Desktop haben Nutzer weitere Optionen zur Datenspeicherung. Unter anderem können Dateien aus Google Drive auf dem Computer gesucht und geöffnet werden. Außerdem können Dateien und Ordner und ebenso geteilte Ablagen offline gespeichert werden. Zusätzlich ist es auch möglich, einzelne Dateien im Dateisystem des Computers anzusehen, ohne dass lokaler Speicherplatz belegt wird. Aus Nutzersicht ist es sehr zielführend, Google Drive auf dem Computer lokal als Netzlaufwerk einzubinden, um effektiv mit den eigenen Daten zu arbeiten. 

Welche Vorteile hat Google Business Standard für Unternehmen?

Neben dem kostenlosen Standardaccount von Google Drive für Privatpersonen bietet Google Unternehmen eine kostenpflichtige Business-Standard-Version an. Pro Nutzer und Monat fallen bei dieser Version Kosten in Höhe von 9,36 Euro an. Dafür erhalten Unternehmen pro Anwender einen Cloud-Speicher von 2 GB und weitere Mehrwerte. In der Business-Version ist es zum Beispiel möglich, geteilte Ablagen für einzelne Teams einzurichten, sodass Zusammenarbeit noch effektiver wird. 

Bei Google Meet, dem Videokonferenzsystem von Google, können zusätzlich bis zu 150 Personen zusammen geschaltet werden. Videokonferenzen können kostenlos in Google Drive aufgezeichnet und als Webinare gespeichert werden. Ob sich Google Business Standard aus Unternehmenssicht lohnt, muss individuell entschieden werden.  

Wie sicher ist Google Drive?

Google verspricht seinen Nutzern einen integrierten Schutz vor Malware, Spam und Ransomware. In Zeiten, in denen es Hacker und Datendiebe auf personenbezogene oder sensible Daten abgesehen haben, sind durchdachte Schutzfunktionen in einer Cloud-Umgebung alternativlos. Zum einen ist der Zugriff auf Daten im Google-Speicherdienst verschlüsselt und. Zum anderen scannt Google freigegebene Dateien im Rahmen der Synchronisation automatisiert auf Spam, Malware, Phishing oder Ransomware. Für ausschließlich in der Cloud gespeicherte Dateien entfällt zusätzlich das Risiko, dass stationäre Computer mit Viren oder Schadsoftware infiziert werden. 

Info: Als Spam bezeichnet man unerwünschte oder störende Nachrichten, die an eine große Anzahl von Empfängern gesendet werden. Unter dem Begriff Malware wird bösartige Software zusammengefasst, die auf Computern installiert wird, ohne dass die Nutzer dies wissen oder zustimmen. Einige Arten von Malware sind Spyware, Ransomware und Viren. Ransomware ist ein besonders gefährlicher Typ von Malware, der es Angreifern ermöglicht, die Kontrolle über einen Computer oder ein Netzwerk zu übernehmen. Phishing ist eine Methode, mit der Angreifer versuchen, an sensible Daten wie Benutzernamen, Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen. Dies geschieht häufig, indem eine gefälschte E-Mail oder Website erstellt wird. Geben Nutzer dort ihre Daten ein, werden diese für böswillige Zwecke verwendet.

Neben dem automatisierten Scan aller Daten auf Google Drive sollten Nutzer Ihr Google-Konto standardmäßig mit der sogenannten 2-Faktor-Authentifizierung sichern. Hierbei muss zusätzlich zum Passwort eine weitere Sicherheitsmaßnahme zum Schutz des Kontos eingegeben werden. Möglich sind unter anderem einzigartige Zahlenkombinationen, die per E-Mail oder SMS versandt werden oder die Nutzung der App Authenticator, bei der alle 30 Sekunden ein einmaliger Zahlencode generiert wird. 

Kann man auf Datenschutz und Datensicherheit bei Google vertrauen?

Eine Unsicherheit bei Google Drive und anderen internationalen Speicherdiensten ist der Serverstandort im Ausland. Dateien, die auf Google Drive hochgeladen werden, werden standardmäßig in den Vereinigten Staaten gespeichert. Der genaue Speicherort der Serverfarmen ist geheim, um Hackerangriffe proaktiv zu unterbinden. Bereits mehrfach gab es in Europa Beschwerden bezüglich der Einhaltung der DSGVO-Richtlinien durch Google. Im Jahr 2019 wurde Google von der französischen Datenschutzbehörde CNIL zu einer Strafzahlung von 50 Millionen Euro verurteilt, da das Unternehmen relevante Datenschutzbestimmung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung umgangen haben soll. 

Seitdem ist Google dem „Safe-Harbor-Framework“ beigetreten. Hierbei handelt es sich um ein Abkommen zwischen internationalen Unternehmen und der Europäischen Union, in dem Grundsätze und Leitlinien für Unternehmen bestimmt werden, die mit personenbezogenen Daten aus der Europäischen Union umgehen. Das Rahmenwerk wurde vom US-Handelsministerium und der Europäischen Kommission entwickelt, um einen Mechanismus zu schaffen, mit dem Unternehmen die EU-Datenschutzanforderungen bei der Übermittlung von Daten in die Vereinigten Staaten einhalten können.

Gemäß dem Safe-Harbor-Rahmenwerk müssen sich Unternehmen wie Google zu bestimmten Datenschutzgrundsätzen verpflichten. Unter anderem sind sie verpflichtet, ihre Informationspraktiken bekannt zu geben, eine Wahlmöglichkeit für Einzelpersonen in Bezug auf die Verwendung ihrer persönlichen Daten vorzusehen und den Zugang zu persönlichen Daten und die Sicherheit persönlicher Daten zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen. Außerdem müssen die Unternehmen Verfahren für die Bearbeitung von Beschwerden und Streitigkeiten einrichten.

Bei Unternehmen, die das Safe-Harbor-Abkommen unterschrieben haben, wird davon ausgegangen, dass sie die EU-Anforderungen an den Datenschutz erfüllen. Mit dem Safe-Harbor-Abkommen hat Google die Mindestanforderungen in Bezug auf den europäischen Datenschutz erfüllt und gilt als datenschutzrechtlich sicherer Anbieter.

Was ist der Unterschied zwischen Google Drive und Google Cloud?

Im Zusammenhang mit Google Drive finden Nutzer auf den Seiten von Google immer wieder Hinweise zur Google Cloud. Auch wenn sich beide Angebote ähnlich anhören, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Google Drive und Google Cloud. Google Drive ermöglicht es Nutzern als cloudbasierter Speicherdienst Dateien zu erstellen, zu verwalten und zu teilen. Die Google Cloud hingegen ist eine Software-Suite, die Unternehmen mit einem kompletten Ökosystem von Produkten und Dienstleistungen bei der Bereitstellung von cloudbasierten Lösungen unterstützt. Google Drive richtet sich vor allem an Privatuser, während Google Cloud als Profi-Service Unternehmen ansprechen soll, da es mehr als ein reiner Speicherdienst ist.