Werkstatt: Heiße Verbindung - Schmelzkleben am PC
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Werkstatt: Heiße Verbindung - Schmelzkleben am PC

Wer einen PC öffnet, wird in vielen Fällen auf Heißkleber oder Heißkleber-Spuren treffen. Denn in keiner PC-Werkstatt darf die Heißklebepistole fehlen. Vorteile des Heißklebens, sind insbesondere die kurze Abbindezeit und das breite Anwendungsspektrum.

Ob Sie zwei Werkteile verbinden möchten, Fugen abdichten oder Spalten überbrücken möchten, mit Heißkleber haben Sie eine schnelle Methode zur Hand. Rund um den PC werden insbesondere oftmals Kabel und Schalter fixiert oder Steckverbindungen gesichert. Sogar Erweiterungskarten werden zuweilen einfach per Heißkleber im Steckplatz verklebt, um einen Austausch oder ein Entnehmen zu verhindern. Ganz rustikale Werkstatt-Akteure befestigen sogar Lüfter einfach mit Heißkleber am Gehäuse. Für das Heißkleben wird eine Heißklebepistole benötigt, die den Kleber der Klebepatrone verflüssigt und erhitzt. Innerhalb weniger Minuten kühlt die Klebemasse ab und erzeugt eine feste und belastbare Verbindung. 

Die besten Heißklebe-Tipps:

  1. Die Werkstücke, die zusammengefügt werden sollen, müssen eine kurzfristige Berührungstemperatur von 180 bis 200 Grad Celsius aushalten, ohne sich zu verformen. Bei allen Kunststoffen ist Heißkleben daher insbesondere im sichtbaren Bereich nur bedingt zu gebrauchen.
  2. Die Klebeflächen müssen für den Einsatz von Heißkleber fettfrei und sauber sein. Extrem glatte Flächen sollten Sie vorab mit Schmirgelpapier oder einer Schlichtfeile etwas aufrauen.
  3. Heißkleber wird einseitig aufgetragen, danach pressen Sie die Werkteile sofort für einige Minuten zusammen. Bei größeren Verklebungen ist das schwierig, weil der Heißkleber am Beginn einer längeren Klebenaht schon abkühlt, während man noch mit dem Auftrag beschäftig ist. Lösung: Wenn Sie größere Flächen verkleben möchten, tragen Sie den Kleber punktförmig auf.
  4. Heißkleber lässt sich auch zum Verschließen kleinerer Löcher oder ähnlicher Beschädigungen einsetzen, da er begrenzt modellierbar ist. Hierzu eignet sich beispielsweise ein angefeuchteter Spatel, da Feuchtigkeit bzw. Wasser eine Verbindung mit der Heißklebermasse verhindert und gleichzeitig kühlend wirkt.

Sicherheitshinweis: Von besonders wagemutigen Heißkleber-Anwendern wird berichtet, dass sie Heißkleber einfach mit einem angefeuchteten Finger glätten. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus möchte ich vor ähnlichen Experimenten aber ausdrücklich warnen. Ursprünglich war Heißkleben ein industrieelles Klebeverfahren und ein verantwortungsvoller Umgang ist unbedingt nötig.