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Antivirus: Programme gegen gefährliche Malware

Das sollten Sie bei einem Antivirus-Programm beachten

Wer mit seinem Rechner, Notebook oder Smartphone im Internet surft, Mails abruft oder Apps verwendet, sollte sich um ein Antivirus-Programm kümmern. Denn letztlich besteht unabhängig von Betriebssystem oder Marke immer die Gefahr, Computerviren oder andere Malware auf das Gerät zu laden. In diesem Artikel finden Sie alles Wichtige rund um Antivirus-Programme und gibt praktische Tipps für den Alltag, wie Sie sich aktiv vor Malware schützen können.

Wie funktioniert ein Antivirus-Programm? 

Ein Antivirenprogramm verfügt über verschiedene Mechanismen, um Ihren PC vor Viren zu schützen. Zunächst muss die Software auf Ihrem Rechner installiert werden. Nutzen Sie Antivirus für Ihr Smartphone, ist es eine App

Die wichtigste Aufgabe des Antivirenprogramms besteht darin, Malware zu erkennen. Hierfür benötigt das Programm aktuelle „Definitionen“ oder „Signaturen“ von bekannten Viren. Diese werden vom Virenprogramm regelmäßig vom Server des Herstellers heruntergeladen.  

Danach funktioniert ein Antivirusprogramm wie die Polizei bei einer Fahndung.  

Erkennen von Schadcode: Da Computerviren selbst kleine Computerprogramme sind, bestehen sie aus Programmiercode. Ein Virenschutzprogramm prüft nun Dateien, die auf Ihren Computer geladen werden, auf verdächtige Codes. Dafür gleicht das Programm z.B. die Signaturen bekannter Schadcodes mit den auf Ihrem Rechner eingehenden Daten ab. Sobald es eine verdächtige Struktur gefunden hat, wird die Datei „unter Quarantäne“ gestellt, sodass der darin enthaltene Code nicht mehr ausgeführt werden und Schaden anrichten kann. Entweder wird diese Datei vom Antivirusprogramm aus der Quarantäne heraus sofort gelöscht oder Sie können als Nutzer noch einmal prüfen, ob das Programm aus Versehen zu restriktiv war und die Datei wieder aus der Quarantäne entlassen. Die Erkennung von Schadcodes schützt ihre Geräte so vor weit verbreiteten Würmern, Trojanern, Ransomware oder anderen Bedrohungen. 
Erkennen von Verhaltensmustern: Malware kann ihren Code auch verschlüsseln, sodass Antivirenprogramme möglichen Schadcode nicht sofort erkennen. Zu diesem Zweck arbeitet moderne Antivirus-Software mit einer speziellen „Heuristik“. Das bedeutet, dass die Software analytische Methoden anwendet, um Bedrohungen schnell , z.B. auf der Basis von Mustern zu identifizieren. Das Programm erkennt dabei verdächtiges Verhalten und bereinigt den Code von allen zusätzlichen Bytes. Liegt dann ein Schadcode vor, wird das Computervirus in Quarantäne gestellt. 

Die Antivirus-Software bearbeitet die verdächtige Datei in einer sogenannten „Sandbox“, d.h. in einem Bereich, der von den übrigen Dateien Ihres Computers vollständig abgetrennt ist. Zum einfacheren Verständnis: Vergleichbar ist diese Arbeit mit der Arbeit im Labor, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem abgeschotteten Bereich im Schutzanzug gefährliche Viren untersuchen.  

Beide Techniken, das Erkennen von Schadcode und Verhaltensmustern wenden Antivirenprogramme je nach Hersteller und Produkt kontinuierlich an. Dann handelt es sich um sogenannte „Echtzeitscanner“, die auch als Virenscanner mit Echtzeitschutz bekannt sind. Wenn das Antivirenprogramm vor allem Ihre Internetverbindung überwacht, wird auch von „Online-Scanner“ gesprochen. Eine ausführliche Prüfung Ihrer Computerdateien auf Malware wird als „Manueller Scan“ bezeichnet.

Wichtig: Diese Grundfunktionen werden von Hersteller zu Hersteller auch anders bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch meist mehr um Werbebegriffe als um tatsächliche Unterschiede im Erkennen von Schadcode.  

Bezahlte oder kostenlose Antivirenprogramme: Vorteile und Nachteile

Verbraucher stehen beim Thema „Antivirus“ vor der Wahl, kostenlose Software einzusetzen oder ein Antivirenprogramm zu kaufen bzw. zu abonnieren. Hier finden Sie Vor- und Nachteile: 

  • kostenlose Antivirus-Programme 

Diese Programme für den Virenschutz finden Sie von ganz unterschiedlichen Anbietern, z.B. den kostenlosen Virenscanner von Virustotal, Microsoft Security Essentials (heute Microsoft Defender) der dem iobit Malware Figher 7, dessen Datenbank für noch schnellere Updates erweitert wurde. Manche Firmen bieten z.B. eine kostenlose Basisversion an, die Sie „upgraden“ müssen, um den vollen Funktionsumfang zu erhalten. Wenn Sie sich für ein kostenloses Virenschutzprogramm entscheiden, sollten Sie es aus Sicherheitsgründen am besten immer von der Herstellerseite direkt herunterladen.  

Vorteile 

Nachteile 

Sie bezahlen kein Geld für die Nutzung. 

Viele kostenlose Programme bieten einen Basisschutz. 

„Kostenlos“ ist kein Programm im Internet. Meist speichern „kostenlose Antivirenprogramme“ in hohem Umfang Daten. 

Gratis-Antivirenschutz bietet meist nur wenige Funktionen. Für mehr Leistung müssen Sie dann ohnehin bezahlen.  

Es besteht die Gefahr, dass nicht alle aktuellen Virendefinitionen automatisch geladen werden. Der Virenscanner kann Ihre Geräte dann nicht vor den neusten Bedrohungen schützen oder Schadprogramme abwehren. 

Tipp: Es muss nicht immer gleich ein komplettes Virenschutzprogramm sein, das Anbieter kostenlos bereitstellen. So gibt es z.B. das kostenlose Tool Bitdefender Rescue CD, mit welchem Sie eine Rettungs-CD Ihres Computersystems erstellen können.

  • kostenpflichtige Antivirus-Programme 

Kostenpflichtige Schutzprogramme für den Virenschutz gibt es zum Download auf den jeweiligen Herstellerseiten. Nur noch wenige Hersteller arbeiten mit CD-Rom bzw. DVD, von welcher Sie das Programm installieren. Je nach Anbieter können Sie das Antivirus-Programm für einen oder mehrere Rechner kaufen. In der Regel handelt es sich um eine Lizenz für ein Jahr, die sich automatisch verlängert, wenn Sie nicht vorher kündigen.  

Vorteile 

Nachteile 

Sie erhalten die neueste Technologie des Herstellers.  

Sie können den vollen Funktionsumfang des Programms nutzen, z.B. Echtzeitschutz oder Schutz vor Ransomware und Spyware  

Sie haben meist die Möglichkeit, bei Fragen den Support anzurufen.  

Wenn Sie nicht darauf achten, verlängert sich das Abonnement für die IT-Sicherheit automatisch.  

Wer sich nicht auskennt, kann versehentlich Funktionen buchen, die er gar nicht braucht. 

Warum ein Antivirusprogramm immer Sinn ergibt 

Grundsätzlich gilt: Ein Antivirenprogramm bietet nie zu 100 Prozent Schutz und Sicherheit vor Malware oder einem Angriff durch Hacker. Die Hersteller arbeiten zwar kontinuierlich an Verbesserungen. Doch meist ist es wie bei der berühmten Fabel vom Hase und dem Igel: Immer wenn die Hersteller neue Viren entdecken und die Software nachrüsten, gibt es schon wieder neue Virendefinitionen im Netz.  

Allerdings sind Sie mit moderner Antivirus-Software vor den gängigsten Computerschädlingen geschützt. Selbst mit den kostenlosen Programmen ist ein solider Schutz Ihres PCs oder Smartphones möglich, z.B. mit Windows Defender.

Warum regelmäßig durchgeführte Updates auch eine wichtige Antivirus-Maßnahme sind:

Sicherlich, manchmal kann es anstrengend sein, wenn der Computer schon wieder ein Update durchführt. Da wollte man doch gerade ins Internet gehen und jetzt ist der PC „beschäftigt“. Doch die Geduld lohnt sich. Denn ein Großteil der Internetschädlinge verwendet sogenannte „Backdoors“ (=Hintertüren), um einen Computer zu infizieren. Dabei handelt es sich um Sicherheitslücken in Programmen oder Dateien. Die Softwarehersteller prüfen ihre Programme regelmäßig auf solche Schwachstellen und schließen diese Sicherheitslücken mit Updates. Deshalb sollten Sie immer alle anstehenden Updates durchführen.

Die 8 meistgenutzten Antivirusprogramme für Ihren PC 

Auf dem Markt gibt es mittlerweile weit mehr als ein Dutzend Antivirus-Programme, die Anwender vor Malware schützen können. Wir haben uns acht Hersteller für Schutzprogramme etwas näher für Sie angeschaut. 

1.AvastDie Virenschutzprogramme von Avast gibt es mittlerweile seit 1995. Somit gehört der tschechische Anbieter für Free-Antivirus-Programme und Bezahlversionen zu den etablierten Firmen im Bereich der Antivirensoftware.  
2.AVGAVG Antivirus geht auf das tschechische Unternehmen Grisoft zurück, das 1990 gegründet wurde. Heute gehört die überwiegend kostenlose Software zur Avast-Gruppe. 
3.AviraDer deutsche Hersteller hat schon im Jahr 1988 mit AntiVir eines der ersten Programme für Virenschutz auf den Markt gebracht. Heute gibt es die Antivirensoftware von Avira als kostenlose und kostenpflichtige Versionen. 
4.Bitdefender2001 gegründet, gehört das rumänische Unternehmen zu den Top-Anbietern für Antivirensoftware. Die Tools erhielten bereits zahlreiche Auszeichnungen.
5.KasperskyKaspersky Lab wurde 1997 in Moskau gegründet. Seither ist der Name Kaspersky eng verknüpft mit leistungsstarker Antivirussoftware.
6.McAfeeDer US-Hersteller und Experte für IT-Sicherheit wurde schon 1987 gegründet und damit schon sehr lange auf dem Markt. Diese Expertise fließt in die Antivirus-Software von McAfee ein.
7.NortonNorton AntiVirus wurde ursprünglich vom US-Softwareunternehmen Symantec entwickelt. Heute ist die NortonLifeLock Inc. ein eigenständiges Unternehmen, das sich auf Antiviren-Software mit Echtzeitschutz spezialisiert hat.
8.Windows DefenderDer Windows Defender ist eine sogenannte „Freeware“ von Microsoft, die auf allen Microsoft Rechnern zur Abwehr von Malware und Spyware eingesetzt werden kann. Vielen Nutzern ist das Programm unbekannt, dabei gibt es den Windows Defender schon seit 2006.

Fazit: Virenschutz gehört einfach dazu

Ganz gleich, ob Sie kostenlosen oder kostenpflichtigen Virenschutz verwenden: Es ist wichtig, dass Sie Ihre Geräte überhaupt schützen. Das gilt unabhängig davon, ob Sie nur gelegentlich ins Netz gehen oder regelmäßig im Internet surfen.