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Von Sommer bis Winter: Das Smartphone bei Hitze und Kälte

So helfen Sie Ihrem Handy durch die Jahreszeiten

Ob enorme Minusgrade oder sengende Hitze: Extremtemperaturen machen dem Smartphone zu schaffen. Wenn es besonders kalt oder sehr heiß ist, kann es am Handy zu Aussetzern und Funktionalitätsschwierigkeiten kommen. Am häufigsten leiden dabei der Akku und der Touchscreen. Lesen Sie hier, wieso Sie das Smartphone vor Hitze und Kälte schützen sollten und wie das am besten gelingt.

Betriebstemperatur: Auch Smartphones haben Wohlfühltemperaturen

Zu Hitze- und Kälteschaden am Smartphone kommt es meist im Sommer und im Winter. Minusgrade oder besondere Hitze beanspruchen Handys überdurchschnittlich. Denn Smartphones funktionieren am besten zwischen 0 und 35 Grad Celsius. Diesen Bereich nennt man Betriebstemperatur.

Sowohl die Hersteller Apple, Samsung sowie auch Google empfehlen die Nutzung der eigenen Geräte in diesen Temperaturbereichen. Aber nicht immer sind Hitze und Kälte unumgänglich: Gerade im Sommer, im Winter oder im Urlaub ist es nicht möglich, extreme Temperaturen zu vermeiden – vor allem, wenn das Smartphone ein stetiger Begleiter ist.

Hitze und Smartphones: Ursachen und mögliche Folgen

Durch hohe Leistung wird das Smartphone warm, beispielsweise beim Laden des Akkus. Auch durch das Benutzen von Apps, kann sich das Handy etwas aufheizen. Das ist nicht weiter schlimm, denn das Smartphone ist ein elektrisches Gerät, das mit Strom betrieben wird. Eine erhöhte Temperatur ist dabei eine natürliche Begleiterscheinung.

Heiß sollte das Smartphone jedoch nie werden – egal ob durch den Gebrauch oder durch besonders hohe Außentemperaturen. Ein heißes Gerät ist immer ein Warnzeichen. Oftmals ist in einem solchen Fall etwas nicht in Ordnung oder das Smartphone ist extremen Bedingungen ausgesetzt. Diese Ausnahmezustände gilt es zu vermeiden. Der Schutz des Smartphones vor Hitze ist hierbei ein erster Schritt.

Display und Akku: Anfällig für heiße Temperaturen

Für Smartphones gilt: Setzen Sie Ihr Gerät nie besonders großer Hitze aus. Sinnvoll ist es in diesem Zuge, das Handy vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Tun Sie das nicht, kann die Temperatur des Smartphones auf bis zu 70 Grad Celsius ansteigen.

In solchen Temperaturbereichen ist es wahrscheinlich, dass äußerlicher Schaden entsteht. So können zum Beispiel schwarze Flecken auf dem Display erscheinen. Diese sogenannten Hitzeflecken bilden sich durch eine wärmebedingte Reaktion zwischen den Flüssigkristallen, aus denen das Display besteht. Wenn es zu heiß ist, gehen die Kristalle kaputt. Diese zerstörten Bestandteile werden anschließend als schwarze Flecken auf dem Display sichtbar.

Die äußerlichen Schäden sind nicht das einzige Hitze-Problem: Auch die Lithium-Ionen im Akku tragen Schaden von überdurchschnittlicher Wärme. Die zähe Elektrolyt-Flüssigkeit im Inneren des Akkus oxidiert durch heiße Temperaturen und verdampft teilweise. Dadurch wird sie noch zähflüssiger. Die Ionen bewegen sich langsamer innerhalb des Akkus: Dieser verliert so an Leistungsfähigkeit. Ein Problem, dass sich durch guten Hitzeschutz vermeiden lässt.

Tipps für den Hitzeschutz von Smartphones

Damit das Smartphone durch hohe Temperaturen keinen Schaden nimmt, gibt es Wege, das Überhitzen zu verhindern. Mit den folgenden Möglichkeiten schützen Sie Ihr Handy vor Hitze und verlängern die Lebensdauer Ihres Smartphones:

  • Sonneneinstrahlung vermeiden: Setzen Sie das Smartphone nie direkter Sonneneinstrahlung aus. Auch bei extrem heißen Temperaturen sollten Sie vorsichtig sein.
  • Smartphone entlasten: Schalten Sie Ihr Handy zwischendurch aus und lassen Sie es nicht dauerhaft angeschaltet. Dadurch entlasten sie das Gerät zeitweise, da es nicht dauerhaft arbeiten muss.
  • Energie sparen: Schließen Sie Apps, die Sie nicht verwenden. Denn diese laufen im Hintergrund trotzdem weiter und verbrauchen unnötige Energie.
  • Hitzestau vermeiden: Nehmen Sie das Handy aus der Hosentasche oder aus der Handyhülle. Denn auch dort staut sich durch mangelnde Luftzirkulation Hitze an, die das Smartphone zusätzlich belastet.

Wenn Ihr Smartphone doch einmal sehr heiß wird, sollten Sie es auf keinen Fall in den Kühlschrank oder ins Eisfach legen. Durch den extremen Temperaturunterschied zwischen erwärmtem Gerät und kaltem Kühlschrank kann Kondenswasser entstehen. Diese Feuchtigkeit schädigt das Gerät zusätzlich. Wird Ihr Smartphone einmal zu heiß, schalten Sie das Handy am besten aus und legen es zum Abkühlen an einen schattigen Ort mit Raumtemperatur.

Das Smartphone bei Kälte: Risiken und Schutzmaßnahmen

Nicht nur besondere Hitze, sondern auch enorme Kälte stellt eine Gefahr für das Smartphone dar. Minusgrade bergen Herausforderungen für das Gerät: So kann es beispielsweise vorkommen, dass Handys bei Kälte weniger Leistung zeigen oder sich sogar komplett abschalten.

Besonders betroffen von der Kälte sind wieder der Akku des Smartphones und das Display. Doch einen Vorteil gibt es bei niedrigen Temperaturen: Sie können Ihr Smartphone vor winterlicher Außentemperatur deutlich besser und einfacher schützen als vor Hitze.

Die Wirkung von Kälte auf das Smartphone

Kalte Temperaturen gehören zum Winter dazu. Ebenso auch Regen oder Schnee – für Smartphones stellen sie eine Gefahrenquelle dar. Denn nicht nur die Kälte, sondern auch die Nässe birgt das Potenzial, die Technik zu beschädigen.
Die niedrigen Temperaturen haben einen Einfluss auf die Elektrolyt-Flüssigkeit im Akku. Sie machen sie noch zähflüssiger und mindern die Leistung des Akkus und die Geschwindigkeit des Smartphones. Es ist auch möglich, dass der Innenwiderstand im Akku durch die Zähflüssigkeit komplett abfällt: Dann schaltet sich das Smartphone womöglich ganz ab.

Die Kälte kann zudem den Touchscreen eines Geräts beeinträchtigen. Bei kalten Temperaturen besteht die Gefahr, dass die Flüssigkristalle, aus denen viele Displays bestehen, einfrieren. Beispielsweise haben Apple-Geräte solch ein Display. Der Bildschirm reagiert dadurch weniger oder gar nicht. Das ist nicht nur im jeweiligen Moment ärgerlich, sondern zieht teilweise sogar Langzeitschäden nach sich.

Smartphones vor der Kälte schützen

Smartphones funktionieren am besten bei „normalen“ Temperaturen, das heißt, sie sollten nicht zu sehr abkühlen. Auch Handys bedürfen daher im Winter einem gewissen Schutz. Dieser Kälteschutz entsteht zum einen durch eine wärmende Handyhülle, die zum Beispiel aus Wolle oder Neopren besteht.

Ein zu starkes Absinken der Temperatur lässt sich auch durch Körperwärme verhindern. Dazu tragen Sie Ihr Smartphone idealerweise nah am Körper. Viele Winterjacken haben Innentaschen, die speziell für das Smartphone designt sind. Durch den Einsatz eines Headsets müssen Sie es für Telefonate nicht einmal mehr aus der Tasche nehmen. So ist es auch vor kalten Temperaturen geschützt, während Sie es benutzen.

Großes Risiko im Winter: Temperaturschwankungen

Hohe Temperaturschwankungen sind im Winter keine Seltenheit: Oft unterscheiden sich die Innen- und Außentemperatur um viele Grade. Diese extremen Temperaturunterschiede sind eine Belastung für Ihr Smartphone und bergen hohe Risiken für Handys.

Durch eine große Temperaturschwankung von kalt zu warm kann sich innerhalb des Gehäuses Kondenswasser bilden. Ist dies der Fall, besteht die Gefahr, dass Schäden am Gerät auftreten. Im schlimmsten Fall führt die Nässe zu Kurzschlüssen. Durch bedachtes, langsames Erwärmen des Geräts auf Zimmertemperatur verhindern Sie Folgeprobleme. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  • Lassen Sie Ihr Gerät einige Zeit in der Hosen- oder Jackentasche, bevor Sie es der Raumtemperatur aussetzen
  • Schalten Sie das Smartphone aus und warten Sie 30 Minuten, bis Sie es wieder nutzen.

Durch dieses Vorgehen erwärmen sich alle Teile des Smartphones auf Zimmer- und somit Betriebstemperatur. Etwaige Risiken lassen sich auf diese Weise einfach vermeiden.

Irreversible Schäden am Smartphone durch Wasser und Schnee

Kalte Temperaturen, Regen- und Schneefall – das ist im Winter keine Seltenheit. In dieser Jahreszeit sollten Sie deshalb darauf achten, Ihr Gerät vor Nässe zu schützen. Das Wasser kann ins Gehäuse Ihres Smartphones eindringen und sich dort zum Beispiel unter dem Display sammeln. Dies mindert die Bildqualität. Im schlimmsten Fall funktioniert der Touchscreen gar nicht mehr.

Sollte das Handy doch mit Wasser in Berührung kommen, helfen folgende Tipps:

  • Schalten Sie Ihr Handy aus, um die Gefahr eines Kurzschlusses zu mindern.
  • Trocknen Sie das Handy vorsichtig ab und legen Sie es auf ein Handtuch.
  • Nehmen Sie gegebenenfalls den Akku heraus und trocknen ihn separat.
  • Schütteln Sie Ihr Smartphone auf keinen Fall. Dadurch verteilt sich das Wasser möglicherweise.

Vom Einsatz eines Föhns oder dem Trocknen auf Ofen oder Heizung sollte Sie absehen. Dabei entwickeln sich schnell Temperaturen, die zu heiß für das Gerät sind und zu neuen potenziellen Problemen führen können. Hilfreich kann dagegen eine Schüssel Reis sein: Als „Hausmittel“ gegen Feuchtigkeit im Smartphone nimmt Reis überschüssiges Wasser auf und zieht es auch aus schwer zugänglichen Stellen.

Fazit: Smartphone mit kleinen Maßnahmen vor den Temperaturen schützen

Smartphones sind große Hilfen des Alltags und erleichtern das Leben enorm. Dabei kommen die digitalen Helfer hin und wieder an ihre Leistungsgrenze. Gerade bei extremen Temperaturen sollten Sie Ihr Gerät besonders schützen. Denn nur so ist eine optimale Funktionalität sichergestellt.

Ob Sie Ihr Smartphone nun nahe am Körper tragen, um es vor Minusgraden zu schützen, oder das Handy ausschalten, um die Erwärmung im Sommer zu unterbinden – wenn das Gerät auf der zugelassenen Betriebstemperatur läuft, erhöhen Sie die Lebensdauer Ihres Smartphones und gehen sicher, dass Akku und Display lange Zeit gute Dienste tun.