iPhone: eigenes Bewegungsprofil anschauen

iPhone: eigenes Bewegungsprofil anschauen

Zwar konnte Apple im letzten Quartal sämtliche selbst aufgestellten Rekorde überbieten und seinen Gewinn um 95 Prozent auf rund 6 Milliarden Dollar steigern – doch der finanzielle Erfolg täuscht über ein akutes Datenschutz-Problem nicht hinweg:

iPhone und iPad zeichnen die Standorte ihrer Nutzer auf und speichern diese Informationen in einer versteckten Datenbank ab. Auf diese Weise entstehen Bewegungsprofile, mit denen sich nahtlos nachverfolgen kann, wo sich der Besitzer eines iPhone oder iPads aufgehalten hat. Insbesondere beim iPhone kann davon ausgegangen werden, dass eine Vielzahl der Besitzer kaum jemals ohne Smartphone aus dem Haus geht.

Apple brandet deshalb eine Welle des Entsetzens entgegen, die immer mehr in Wut umschlägt – immerhin wurden die Benutzer nicht ausführlich darüber informiert, dass Apple Bewegungsprofile erstellt. Allerdings ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eine Klausel enthalten, die besagt, dass der Verarbeitung und Weitergabe von anonymisierten Ortungsdaten zugestimmt wird.

Bislang ist noch unklar, wozu Apple diese Daten überhaupt aufzeichnet. Es gilt jedoch als sehr wahrscheinlich, dass diese Daten dazu gesammelt werden, um in absehbarer Zukunft ortsbezogene Werbung einblenden zu können.

Inzwischen ist ein Tool auf Open-Source-Basis veröffentlicht worden, mit dem Sie Ihr eigenes Bewegungsprofil anzeigen lassen können, das Ihr iPhone angelegt hat. Das ursprünglich für Mac OS X entwickelte „iPhoneTracker“ benötigt zum Betrieb unter Windows allerdings das .NET Framework 4.0, das in der Regel jedoch bereits installiert sein dürfte. Andernfalls ist es als kostenloser Download direkt bei Microsoft erhältlich.

iPhoneTracker zeigt auf einer Karte an, welche Orte Sie in den letzten Wochen bzw. Monaten besucht haben. Durch diese grafische Aufbereitung sehen Sie auf einen Blick, welche Vorteile und Nachteile Bewegungsprofile besitzen: Für Werbe-Treibende ein Segen, für Datenschützer ein Fluch, der auch noch ein Nachspiel für Apple haben dürfte. Politiker aller Parteien sind jedenfalls bereits auf die Barrikaden gegangen und zahlreiche Apple-Kunden haben ebenfalls den Eindruck, dass Apple diesmal den Bogen überspannt hat.