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BIOS & UEFI Menüpunkte: Die wichtigsten im Überblick

Welche Einstellungen Sie bei den Menüpunkten vornehmen können

Windows ist die Benutzeroberfläche und das System Ihres PCs. Diesem Betriebssystem liegt jedoch ein anderes System zugrunde, das BIOS bzw. UEFI. BIOS steht für Basic input/Basic output System und UEFI für Unified Extensible Firmware Interface (Deutsch: Vereinheitlichte erweiterbare Firmware-Schnittstelle).

Früher war das BIOS die Standard-Firmware, heute setzen PC-Hersteller vermehrt auf das UEFI. In der Hauptplatine des Rechners ist diese Basis-Firmware verankert und läuft unabhängig von jedem aufgespielten Betriebssystem.

Welche Funktionen hat das BIOS bzw. UEFI?

Direkt nach dem Einschalten des Computers wird das UEFI bzw. BIOS aktiv und überprüft Ihren PC jedes Mal auf Basis einer programmierten Checkliste. Erst wird überprüft, ob alle Komponenten, die am Mainboard angeschlossen sind, richtig funktionieren. Anschließend werden alle angeschlossenen Eingabegeräte wie Maus, Tastatur, Lautsprecher oder die Videosignale für den Monitor bereitgestellt.

Erst nachdem diese anfängliche Überprüfung abgeschlossen ist, die auch POST-Routine (Power-On Self-Test) genannt wird, erfolgt der Übergang zum installierten Betriebssystem per Boot-Vorgang. Mit UEFI ist es außerdem möglich, dank des EFI Byte Codes, schon vor dem Start des Betriebssystems den Browser zu starten oder E-Mails zu lesen. Mit BIOS geht das nicht.

Um das BIOS bzw. UEFI zu nutzen, müssen Sie direkt nach dem Start des PC, noch bevor das Betriebssystem lädt, eine bestimmte Taste drücken. Bei den meisten PCs ist es die „Entf“-Taste, bei anderen ist es F1, F2, F8, F9, F10 oder F12. Dies hängt vom Mainboard ab. Beim Start des Computers wird Ihnen angezeigt, mit welcher Taste Sie das BIOS bzw. UEFI starten können. Drücken Sie beim Start keine Taste, wird automatisch Ihr installiertes Betriebssystem gebootet. Im laufenden Betrieb erreicht man das Bootmenü über die UEFI-Firmwareeinstellungen.

Kennen Sie die wichtigsten BIOS & UEFI Menüpunkte und beheben Sie Probleme mit Ihrem PC selbst

Wenn Probleme mit dem Computer auftauchen, lassen sich diese häufig schon in den BIOS/UEFI-Einstellungen lösen. So müssen Sie erst gar nicht das Betriebssystem starten lassen, was möglicherweise zu noch mehr Problemen führen kann. Machen Sie sich daher mit den verschiedenen BIOS bzw. UEFI-Funktionen vertraut. So können Sie erst einmal selbst reagieren, wenn Ihr PC Probleme macht und müssen nicht direkt einen Fachmann aufsuchen.

Außerdem können Sie Ihren PC im BIOS bzw. UEFI stark personalisieren und auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden. Ob der Anschluss eines dritten Monitors, die eigenhändige Verwaltung des Lüfters oder die Definition der Geschwindigkeit von PCIe-Steckplätzen – dank des BIOS bzw. UEFI konfigurieren Sie Ihren PC so, wie Sie ihn brauchen.

Grundlegende Unterschiede zwischen BIOS und UEFI

UEFI bietet eine grafische Oberfläche, die es leichter zu bedienen macht als BIOS sowie die Möglichkeit, per Maus gesteuert zu werden. BIOS funktioniert nur über Tastatur-Befehle.

Die Leistungsfähigkeit des BIOS ist eingeschränkt, da es sich um ein 16-Bit-System handelt. So lassen sich zum Beispiel diese Funktionen nicht über das BIOS einstellen, über UEFI aber schon:

  • Sicherheitsoptionen
  • CPU-spezifische Features
  • Verwaltung der Taktraten
  • Temperaturanzeige
  • Stromanzeige

BIOS unterstützt zudem nur Festplatten bis maximal 2 Terrabyte. UEFI boostet auch Festplatten mit bis zu 8192 Exabyte. Dennoch bietet Ihnen auch BIOS viele Möglichkeiten, um Basis-Einstellungen am PC vorzunehmen.

Bei neueren PC-Modellen ist immer UEFI installiert

UEFI hat sich mit dem Start von Windows 8 im Jahr 2012 am Markt verbreitet. Beim Kauf eines Komplett-PCs, der mit vorinstalliertem Windows 8 oder späteren Versionen daherkommt, ist standardmäßig UEFI statt BIOS installiert.

So lässt sich das BIOS-Menü bedienen

Über die Pfeiltasten wählen Sie Menüpunkte aus, bestätigen Sie mit Enter oder wechseln mit der Return-Taste dorthin. Per Druck auf [Esc] gehen Sie wieder auf den vorangegangenen Punkt im Bootmenü. Einstellungen im BIOS werden meist entweder aktiviert (enabled) oder deaktiviert (disabled).

Dadurch ist es auch für Laien machbar, sich durch das BIOS zu navigieren, da keine komplizierten Befehle erteilt werden müssen. Nur selten muss ein exakter Wert von Hand eingetragen werden.

Was sind die wichtigsten BIOS & UEFI Menüpunkte?

Mehrere hundert Einstellungen stehen Ihnen im BIOS bzw. UEFI zur Verfügung. In der Regel werden Sie aber nur die wenigsten davon brauchen.

Im BIOS bzw. UEFI können Sie diverse Einstellungen vornehmen. Wir haben die wichtigsten Einstellungen zu den Menüpunkten des BIOS/UEFI für Sie im Folgenden überblicksmäßig zusammengefasst:

  • Systemstatus: Hier sehen Sie Informationen, wie z. B. das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit, angeschlossene Hardware an SATA-Schnittstellen sowie zur BIOS-Version etc.
  • Erweitert: Unter „Erweitert“ können Einstellungen zu PCI-Subsystemen, Grafikkarte, Einstellungen zur RAM, CPU, ACPI, Peripheriegeräten, zu USB-Konfigurationen, der Energieverwaltung (z. B. zum Stromsparen) usw. vorgenommen werden.
  • Boot: Beim Reiter „Boot“ können unter anderem die Beep-Codes aktiviert bzw. deaktiviert und die Bootreihenfolge geändert werden. Das ist besonders dann nützlich, wenn Sie häufig Betriebssysteme wie Linus von einem USB-Stick starten. Sie können das USB-Gerät dann als erstes Boot-Gerät festlegen und in der Reihenfolge an erster Stelle platzieren. Booten Sie in der Regel überwiegend von Ihrer Festplatte, können Sie diese an erster Stelle platzieren und den USB-Stick an zweite Stelle setzen.
  • Security: Hier können das Administratorkennwort und das Benutzerkennwort geändert sowie das BIOS/UEFI mit einem Passwort geschützt werden. Das verhindert, dass Unbefugte gravierende Änderungen an Ihrem PC vornehmen. Unter „Chassis Intrusion Detection“ können Sie außerdem protokollieren lassen, wenn das Gehäuse Ihres Computers geöffnet wird. Dies macht dann Sinn, wenn Ihr Computer an öffentlichen Orten steht wie zum Beispiel in Bibliotheken, Internet-Cafés oder auch in Unternehmen.
  • Performance: Unter OC wie Overclocking können Sie Ihren PC übertakten und auf diese Weise mehr Geschwindigkeit aus ihm rausholen. Machen Sie dies aber nur, wenn Sie sich damit auskennen, da die Hardware dabei Schäden nehmen und überhitzen kann.
  • Speichern & verlassen: Änderungen können hier verworfen oder gespeichert bzw. auch Standardwerte hergestellt werden.

Diese 10 BIOS & UEFI Menüpunkte aus den erweiterten Einstellungen sollten Sie kennen

Besonders vielfältig sind die Möglichkeiten zur Konfigurierung Ihres Computers über das BIOS in den „Erweiterten Einstellungen“. Diese 10 BIOS und UEFI Menüpunkte sollten Sie kennen, um das Beste aus Ihrem Computer herausholen zu können.

  1. Integrated Peripherals: Unter diesem Menüpunkt können Sie überflüssige Geräte an Ihrem PC deaktivieren. Schließlich haben moderne Mainboards unzählige Komponenten integriert, die fast alle eigene Treiber benötigen. Sie können diese Komponenten abschalten, falls Sie sie nicht benötigen und so Rechnerleistung einsparen. Ob Soundkarte, Infrarot-Empfänger oder Netzwerkanschlüsse – sind sie abgeschaltet, benötigen sie auch keine Treiber. Wechseln Sie für die Abschaltung im BIOS in „Integrated Peripherals“. Dort sind alle Komponenten aufgelistet. Markieren Sie sie, drücken Sie die Enter-Taste und wählen Sie „Disabled“, um Komponenten abzuschalten. Aber Achtung: Gehen Sie sicher, dass Sie nur die Komponenten abschalten, die Sie wirklich nicht benötigen wie zum Beispiel den Infrarot-Anschluss. Schalten Sie Komponenten ab, die in Gebrauch sind, kann es sein, dass Windows nicht mehr richtig startet. Insbesondere Komponenten, die zum SATA-Anschluss gehören, sollten immer aktiviert bleiben. Sie finden Sie unter „On-Chip ATA Devices“.
  2. CPU-Lüfter: Den Lüfter können Sie über das BIOS einstellen und selbst festlegen, ab wann Ihr Prozessor mit voller Lüfterleistung vor einer Überhitzung geschützt werden soll. Gehen Sie dafür auf „CPU Smart Fan Target“ und wählen Sie 55° C aus, was als kritischer Wert gilt. Auch die Geschwindigkeit des Lüfters können Sie festlegen unter „CPU Min.FAN Speed (%)“. Empfohlen werden 50 % Geschwindigkeit bei kühler CPU. Unter „H/W Monitor, PC Health Status“ werden Ihnen die eingestellten Temperaturen und Lüfter-Geschwindigkeiten angezeigt. Arbeiten Sie mit dem PC eine Zeit lang nach dem Einstellen, um die Praktikabilität zu überprüfen.
  3. PCI-Express beschleunigen: In den erweiterten Einstellungen können Sie die PCI-Express Schnittstellen anpassen und die Geschwindigkeit der Steckplätze definieren. Relevant wird dies zum Beispiel dann, wenn mehrere Grafikkarten im PC verbaut werden. Auch beim Einbau einer M.2-SSD können Sie in den BIOS-Einstellungen prüfen, ob Sie die Geschwindigkeit des Steckplatzes möglicherweise noch verändern können.
  4. SATA-Konfiguration: Stellen Sie den SATA-Modus auf AHCI, um die Kapazität von HDDs und SSDs optimal zu nutzen. Wollen Sie mehrere Festplatten gemeinsam schalten, müssen Sie den RAID-Modus aktivieren. Auch können Sie an dieser Stelle die Hotplug-Funktion aktivieren. Das bedeutet, dass Sie Laufwerke anschließen und direkt nutzen können, ohne dass der Rechner neu gestartet werden muss.
  5. Onboard-Audio-Chip: In den erweiterten Einstellungen können Sie den Onboard-Audio-Chip deaktivieren, wenn Sie eine eigene Soundkarte nutzen oder auf ein Audio-Interface setzen.
  6. Integrated Graphics Configuration: Unter den erweiterten Einstellungen finden Sie auch die Möglichkeit das Feature „IDG Multi-Monitor“ einzuschalten, das standardmäßig deaktiviert ist. Dank dieses Features können Sie einen dritten Monitor an Ihren Rechner anschließen und nutzen.
  7. Smart Connect Technology: Die Aktivierung dieses Features sorgt dafür, dass Ihr PC auch im Standby-Betrieb regelmäßig aktiviert wird, um zum Beispiel Anwendungen auf den neuesten Stand zu bringen.
  8. Rapid Start Technology: In den erweiterten Einstellungen können Sie einstellen, dass die Akku-Laufzeit Ihres Notebooks im Ruhemodus verlängert wird. Für einen Desktop PC ohne Akku ist diese Einstellung überflüssig.
  9. Wake Up Events: Wenn Sie Ihren PC künftig nicht mehr über die Power-Taste aus dem Ruhemodus starten wollen, sondern über eine andere Taste, können Sie das in Ihrem BIOS bzw. UEFI in den erweiterten Einstellungen unter „Wake Up Events“ einstellen. Anschließend können Sie auch über einen Maus- oder Tastaturklick den PC einschalten. Dies empfiehlt sich dann, wenn der Powerknopf so angebracht ist, dass er unbequem zu erreichen ist.
  10. ACPI Settings: Unter „Advanced Configuration and Power Interface“ können Sie Einstellungen zur Energieverwaltung Ihres Computers vornehmen. Hier lassen sich verschiedene Stromspar-Modi einstellen, sodass Sie selbst festlegen können, wie der Ruhezustand oder der Standby-Modus Ihres PCs definiert sind.

Seien Sie sich darüber im Klaren, dass die unterschiedlichen Hersteller zum Teil abweichende Bezeichnungen verwenden. Wundern Sie sich also nicht, wenn etwa mal nicht exakt so heißt wie hier beschrieben.

Fazit: Über die BIOS und UEFI Menüpunkte lässt sich Ihr Computer an Ihre Bedürfnisse anpassen

Das BIOS bzw. UEFI sind die Firmware Ihres Rechners, über die Sie grundlegende Funktionen Ihres Computers unabhängig vom Betriebssystem konfigurieren können. BIOS ist die Vorgängerversion von UEFI, das seit Windows 8 standardmäßig in Rechner integriert wird. Während BIOS nur über Tasteneingabe funktioniert und eingeschränkte Optionen bietet, hat UEFI eine grafische Oberfläche, mehr Menüpunkte und ist leicht zu bedienen.

Sie starten das BIOS oder UEFI direkt nach dem Hochfahren des PC, noch bevor Ihr Betriebssystem geladen hat. Dort können Sie nun tausende von Einstellungen in mehreren hundert Menüpunkten vornehmen. Legen Sie fest, in welcher Reihenfolge Ihr System welches Gerät booten soll, deaktivieren Sie überflüssige Geräte an Ihrem PC oder stellen Sie Ihn so ein, dass Sie drei Bildschirme anschließen können.

Insbesondere in den erweiterten Einstellungen haben Sie unzählige Möglichkeiten, die einzelnen Hardware-Komponenten im Laptop einzustellen, wie zum Beispiel den Lüfter oder den Onboard-Audio-Chip, wenn Sie eine eigene Soundkarte nutzen. Machen Sie sich mit den wichtigsten Menüpunkten des BIOS bzw. UEFI vertraut, um sowohl bei Problemen mit dem PC nicht direkt zum Fachmann zu müssen als auch um Ihren PC nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten. Vernachlässigen Sie außerdem nicht den Aspekt der Sicherheit und schützen Sie Ihre BIOS bzw. UEFI mit einem Passwort. Schließlich wollen Sie nicht, dass jemand in Ihren Einstellungen herumpfuscht.