Soll ich das Bereinigungs-Tool „CCleaner“ einsetzen oder nicht?
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Soll ich das Bereinigungs-Tool „CCleaner“ einsetzen oder nicht?

Tools wie CCleaner erfreuen sich größter Beliebtheit und sind auf Millionen von Rechnern im Einsatz. Aber jetzt warnt Microsoft vor diesem und ähnlichen Tools, weil sich mit ihnen angeblich Windows 10 irreparabel beschädigen lässt. Allenfalls eine komplet

Wir haben diese Warnung unter die Lupe genommen, denn ganz so einfach gestaltet sich die Sache nicht: es ist zwar richtig, dass CCleaner Fehler verursachen kann, die Einsteiger und unerfahrene Anwender vor unlösbare Probleme stellen können. Aber erfahrene Nutzer können trotzdem von Tools profitieren, mit denen sich Windows optimieren lässt.

 

Die Vor- und Nachteile von dem Reinigungsprogramm CCleaner

Das Programm „CCleaner“ hat in der Tat einige Vor- und Nachteile. Je nach Gewichtung dieser Aspekte kommt eine Empfehlung oder eine Warnung vor dem beliebten Tool heraus. Im Folgenden machen wir eine Bestandsaufnahme.

Hier ein Überblick über die Vorteile:

 

  • CCleaner besitzt in der Tat eine sehr gründliche Funktion zur Bereinigung der Festplatte. Damit suchen Sie erfolgreich nach überflüssigen Dateien zahlreicher Programme und des Windows-Systems, die Sie sehr komfortabel mit wenigen Mausklicks löschen können.
  • Mit CCleaner deinstallieren Sie Programme schnell und bequem; dabei bereinigen Sie auch deren Überbleibsel.
  • Darüber hinaus entfernen Sie mit dem Programm bequem überflüssige Browser-Erweiterungen im Internet Explorer, in Firefox und Google Chrome . Sie können mit CCleaner die Autostart-Programme Ihres Windows-Systems verwalten, die Speichernutzung Ihrer Festplatte(n) analysieren lassen oder eine sichere Löschung nicht mehr benötigter Dateien durchführen.

Daneben besitzt CCleaner aber auch drei handfeste Nachteile, die den Gebrauch des Programms infrage stellen:

 

  • CCleaner ist ein Programm, das normalerweise Administratorrechte benötigt. Bei älteren Versionen des Programms erschien deshalb nach dem Start eine Rückfrage der Benutzerkontensteuerung. Die aktuelle Version umgeht diese Rückfrage mit einem Trick. CCleaner bekommt dadurch Administratorrechte, ohne dass Sie etwas davon bemerken. Das eröffnet in Ihrem System jedoch eine Sicherheitslücke: Ein Schadprogramm, das sich als CCleaner tarnt bzw. dessen Stelle einnimmt, könnte ohne Ihr Wissen mit Administratorrechten Unheil anrichten.
  • CCleaner besitzt nach wie vor einen „Registry Cleaner“ – eine Funktion zur „Bereinigung“ der Windows-Registrierungsdatenbank („Registry“). Eine derartige Bereinigung ist schon seit gut 20 Jahren nicht mehr erforderlich und bietet keinen spürbaren Nutzen für die Stabilität oder die Leistung Ihres PCs. Im Gegenteil: Falls das Programm doch einmal zu gründlich „bereinigt“, kann es zu Schäden an Ihrem Windows kommen. Das kann im schlimmsten Fall zu einem Ausfall wichtiger Systemfunktionen oder sogar einem Verlust der Lauffähigkeit Ihres Systems führen.
  • Mit der Installation bringt CCleaner auch ein Auto-Start-Programm zur Überwachung Ihrer Festplatte auf Dateireste mit. Dieses Programm belastet Ihr System unnötig.

Das Redaktionsteam meint: CCleaner ist ein handliches und übersichtliches Programm, das gute Dienste sowohl bei der Bereinigung der Festplatte als auch bei der Deinstallation überflüssiger Programme und Browser-Erweiterungen leisten kann. Dennoch halten wir seinen Gebrauch für unnötig. 

Begründung: Die Windows-Datenträgerbereinigung, die Systemsteuerung und die Add-On-Verwaltung der meisten Browser erfüllen dieselben Zwecke. Und wenn Sie sich auf die eingebauten Windows-Funktionen verlassen, ersparen Sie sich eine überflüssige (und ärgerliche) Sicherheitslücke im System.

Falls Ihnen CCleaner dennoch so gut gefällt, dass Sie es unbedingt einsetzen möchten, empfehlen wir: Verzichten Sie darauf, den eingebauten „Registry-Cleaner“ zu nutzen; ansonsten drohen Schäden am Windows-System. Die Warnung von Microsoft gilt nämlich in erster Linie einer Funktion, um die sich seit Jahren hartnäckig Mythen ranken: durch das Aufräumen der Registry soll sich die Leistung von Windows deutlich verbessern lassen. Dabei handelt es sich allerdings um einen Trugschluss, denn diese oftmals als Wundermittel gepriesene Funktion bewirkt rein gar nichts. 

 

Stattdessen kann diese Funktion vermeintliche Fehler in der Registry reparieren, bei denen es sich in Wirklichkeit aber gar nicht um Fehler handelt: die Registry ist ein Dokument, das sich permanent verändert. Was von CCleaner als Fehler entdeckt wird, sind in vielen Fällen bloß die aktuellsten Änderungen. 

Sie sollten deshalb die Finger von der Funktion lassen, mit der Sie die Registry reparieren bzw. aufräumen können. Denn in diesem Fall stimmt die Warnung von Microsoft: Kein Nutzen, viele potenzielle Probleme und Fehler. 

Aber die Funktionen zum Löschen von nicht mehr benötigten temporären Dateien sind bei diesen Optimierungs-Tools weiterhin eine extrem praktische Sache. Deshalb können Sie diese Funktionen weiterhin unbesorgt benutz

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Bildquelle: www.computerwissen.de