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LTE, 4G und 5G: Das bedeuten die Begriffe für schnelles Internet

Alle wichtigen Infos, die Sie über diesen Internetanschluss wissen sollten

LTE (Long Term Evolution) ist mittlerweile Standard für das Mobilfunknetz und wird meistens für den Gebrauch von Smartphones verwendet. Es stellt aber auch eine Alternative zum DSL-Netz dar. Das gilt besonders außerhalb von Metropolen und Städten. Auf dem Land ist es oft ein LTE-Router, der eine Verbindung herstellt. Gegenüber älteren Handynetzen ist LTE – Stichwort Highspeed - schneller als UMTS (3G).

Was bedeutet LTE überhaupt?

Wer im Internet unterwegs ist, dort Spiele spielt, Nachrichten checkt oder Filme streamt, braucht zunächst eines: ein Netz wie zum Beispiel LTE. Die schnelle Funktechnik LTE wurde in Deutschland im Jahr 2010 eingeführt und ist die Abkürzung für den Begriff „Long Term Evolution“. LTE gilt als eine Art weiterentwickelter Mobilfunk-Standard von 3G, also der dritten Generation und gehört bereits seit einigen Jahren zum Alltag in vielen Regionen der Bundesrepublik. 

LTE ist nicht ganz das Gleiche wie 4G, der Mobilfunkstandard der vierten Generation. Der Unterschied: Die International Telecommunication Union (ITU) hat die Übertragungsrate für 4G mit bis zu 1 Gbit/s festgelegt; LTE jedoch bietet lediglich 150 Mbit/s und gilt aus diesem Grund als erweitertes 3G-Netz, genauer als 3.9G-Netz. Dass die beiden Begriffe, 4G und LTE trotzdem oft synonym verwendet werden, geschieht allein aus Marketing-Gründen.

LTE ist die weiterentwickelte Form des 3G-Netzes

Der Grund, warum LTE und 4G gleichgesetzt werden: Das weiterentwickelte LTE gilt genau genommen als Standardgeneration 3.9G und reicht damit fast an 4G heran. 

Allerdings nur fast, denn technisch gibt es feine Unterschiede, da LTE für den Netzstandard 4G internationale Vorgaben nicht in allen Features und nicht alle Voraussetzungen erfüllen kann. 

Erst die erweiterte Version des LTE, das LTE Advanced (4.5 G), ist zu einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s in der Lage. Diese technischen Unterschiede haben jedoch keine Auswirkungen auf das Internet und Ihren Mobiltelefon-Alltag. Denn insgesamt lässt sich sagen, dass ein 4G Tarif Ihnen die gleiche Übertragungsrate und Leistung bietet wie LTE.  

Besonders auf dem Land wird LTE-Technologie zur Breitbanderschließung herangezogen und ist mit dem DSL-Netz vergleichbar. In Deutschland soll das LTE-Netz bis Ende des Jahres 2020 ausnahmslos und flächendeckend verfügbar sein. 

Tipp: Nicht alle Smartphones sind LTE fähig. Ob Ihr Android-Handy beim Surfen und telefonieren mit mobilen Daten LTE besitzt oder nicht, können Sie ganz einfach herausfinden: Wenn auf dem Bildschirm ein kleines Symbol mit den Buchstaben „LTE“ oder „4G“ oben rechts angezeigt wird, sind Sie mit in einem LTE-Netz unterwegs. Falls das nicht der Fall ist, können Sie es möglicherweise aktivieren.

Bei einem iPhone gehen Sie ebenfalls auf "Einstellungen“ > “Mobiles Netz“ und aktivieren Sie den Schalter neben „LTE aktivieren“. 

Ihr Smartphone: LTE-fähig oder nicht?

Sollten Sie Ihr Handy nach 2014 erworben haben, können Sie normalerweise von einem LTE-Netz ausgehen. Bei Tablets jedoch ist das keine Selbstverständlichkeit. 

Falls Sie trotzdem mit Ihrem Smartphone keinen LTE-Empfang haben, ist vermutlich die Netzabdeckung nicht ausreichend und es befindet sich kein entsprechender Sendemast im Umkreis von zehn Kilometern. 

Sie wissen nicht genau, ob Ihr Smartphone LTE-fähig ist? Dann schauen Sie in unserer Liste nach. Bei diesen Smartphones können Sie sicher sein, LTE empfangen zu können: 

  • Samsung Galaxy ab S4
  • iPhone ab 5S
  • Huawei P8, P9, P10
  • Sony Xperia (Z-Modelle ab Z1)
  • Lumia (Microsoft/Nokia ab Modell 625

(Quelle: Finanztipp Mai 2020)

Wie schnell ist LTE?

LTE ist nicht gleich LTE. Sie können nicht davon ausgehen, dass Sie mit derselben Geschwindigkeit mobil im Netz surfen können wie zum Beispiel Ihr Arbeitskollege oder Nachbar. Grund dafür sind mehrere Entwicklungsstufen des LTE-Netzes, also verschiedene Versionen. 

Das LTE aus dem Jahr 2011 etwa hatte bis zu 50 MBit Downloadrate zu bieten, später waren es hundert. Mittlerweile sind die Geschwindigkeiten weiter gestiegen, das heißt, die von Ihnen aufgerufene Website lädt schneller. Diese für den Verbraucher schnelle Surfgeschwindigkeit macht LTE attraktiv. 

Doch auch hier gilt: Der gebuchte Tarif und der Netzausbau vor Ihrer Haustür entscheidet, wie schnell Sie im Internet auf den entsprechenden Frequenzen unterwegs sein können - auch, weil viele Nutzer sich die verfügbare Bandbreite im Internet und Netzwerk teilen müssen. 

Häufig müssen Sie zum Beispiel im Vergleich zu dem, was bei einem Check Ihres Netzes als Geschwindigkeit angezeigt wird, mit niedrigeren Geschwindigkeiten vorlieb nehmen. Nicht selten erreichen Sie vielleicht nur 50 Megabits oder weniger auf Ihrem Smartphone oder dem Tablet. Besonders häufig geschieht dies auf dem Land, Städte sind beim Ausbau des Mobilfunknetzes einfach besser dran, nicht zuletzt deshalb, weil dort häufig auch neben LTE auch DSL genutzt werden kann.

Im Vergleich zu 3G ist LTE allerdings deutlich schneller. Es verstreicht also kaum Zeit, bis sich mit Ihrem Internetanschluss eine Seite aufbaut. 

Auch die Telefonie ist deutlich besser, die Verbindungen sind stabiler. Weiterer Pluspunkt:  LTE ist mittlerweile so gut wie überall in Deutschland verfügbar. Wie gut das Netz schlussendlich ist, hängt maßgeblich mit dem jeweiligen Handyanbieter zusammen, denn die Netze von Vodafone, O2 und Telekom sind nicht überall gleich gut ausgebaut.

Mobilfunkstandardgenerationen im Überblick:

Verbindungstyp

Android 

Apple iOS

Windows Phone

Maximale Download-Rate

GSM GPRS

○/GPRS

G

53,6 kbit/s

GSM EDGE

EDGE

E

256 kbit/s

UMTS

3G

3G

3G

384 kbit/s

UMTS HSPA

H

3G

H

7,2 Mbit/s

UMTS HSPA+

3G

H+

H+

42 Mbit/s

LTE

4G/LTE

LTE

LTE

300 Mbit/s

LTE-Advanced

LTE+/4G+

4G

4G

1 Gbit/s

(Quelle: Wikipedia)

Wie Sie an dieser Übersicht erkennen können, liegt der Unterschied zwischen den verschiedenen Generationen in erster Linie in der Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden können.

5G ist besonders für die Industrie von Interesse

Derzeit gibt es in Deutschland die Netztypen 2G, 3G, 4G (LTE), jedoch nicht in allen Regionen. Generation 5 ist bereits am Start, denn bis Ende 2020 sollen 20 deutsche Großstädte an das 5G-Netz angebunden werden. Die Telekom sendet diesen Netztyp auf ihrem bisherigen UMTS-Netz. 

Bis zum Ende des Jahres 2020 sollen zwei Drittel der Bevölkerung das 5G-Netz nutzen können. 5G ist nicht nur für Endverbraucher, sondern auch für die Industrie relevant, zum Beispiel bei der Herstellung von autonomen Fahrzeugen. Denn hier ist eine schnelle und stabile Verbindung unabdingbar. Die Mobilfunkanbieter versprechen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s. 

Das hat noch einen weiteren Effekt: Weil die Evolution der mobilen Netze voranschreitet, soll in diesem Zusammenhang das 3G-Netz ab 2021 Geschichte sein. 

So prüfen Sie Ihre Netzabdeckung

Auf entsprechenden Karten der jeweiligen Provider können Sie im Internet ganz einfach nachsehen, in welchen Regionen Sie mit LTE surfen können oder vielleicht auch schon mit 5G unterwegs sind, wenn gerade kein WLAN in der Nähe ist. 

Dort geben Sie Ihre Postleitzahl oder den betreffenden Ort an und erhalten auf diese Weise die notwendigen Informationen zu den Funktechniken, die für den gewählten Bereich zur Verfügung stehen. 

Die Netzabdeckungskarte der Telekom zeigt zum Beispiel die Netzabdeckung und Datenraten sowohl für das Festnetz als auch mobil. Außerdem können Sie dort nachsehen, welche ICE-Verbindungen WLAN-fähig sind. 

Vodafone hingegen zeigt alle Mobilfunkstandards an – von 2G bis 5G. Auch die Netzabdeckungskarte von o2 bietet nach dem O2-Netz-Update eine aktuelle Übersicht über den Stand der Dinge beim Netzausbau. 

Welches Netz das Beste ist, untersuchen auch Vertreter verschiedener Fachzeitschriften einmal im Jahr. Die jüngste Überprüfung der Internetverbindung im Jahr 2019 brachte folgendes Ergebnis zutage: Auf Platz eins die Telekom (D 1-Netz, bei Sprachqualität und Datenverbindung), gefolgt von Vodafone auf Platz zwei (D 2-Netz). Platz drei erhielt Vodafone (O2-Netz, Telefónica). Allerdings hat Vodafone in diesem Vergleich deutlich aufgeholt, weil das LTE-Netz in 2019 deutlich ausgebaut worden ist. 

Fazit

Deutschland hinkt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern beim Ausbau des Mobilfunknetzes weit hinterher, holt aber gerade auf. Auch LTE steht noch nicht flächendeckend zur Verfügung, wird jedoch stetig weiter ausgebaut. Letztendlich spielt es für Endverbraucher mit einem normalen Nutzungsverhalten und -volumen keine Rolle, ob diese im LTE-Netz oder mit 4G unterwegs sind.