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Damn Small Linux – die Linux Distribution für alle Fälle

So funktioniert Damn Small Linux

Linux wird von vielen Anwendern weltweit als smartes, benutzerfreundliches und kostenloses Betriebssystem geschätzt. Neben dem Linux-Kernel, der als Kernprogramm von Linux bezeichnet werden kann, können Nutzer aus zahlreichen Distributionen wie zum Beispiel Puppy Linux oder ZorinOS Linux oder der bekannten Distribution Ubuntu wählen.

Der Linux Kernel übernimmt grundsätzlich die zentrale Vermittlung zwischen der Hardware und der Software des Computers. Um den Kernel wird mit der Distribution eine grafische Benutzerfläche angelegt, die für Anwender das eigentliche Betriebssystem ausmacht. Zusammen mit spezifischer Software entsteht ein vollwertiges Linux-Betriebssystem. Betrachtet man die unterschiedlichen Distributionen, fällt auf, dass jede Distribution eigenständige USPs oder Mehrwert in sich vereint.

Puppy Linux beeindruckt zum Beispiel durch Lauffähigkeit auf 32-Bit-Systemen und zahlreiche Zusatzprogramme (Puplets). ZorinOS Linux imitiert mit seiner grafischen Benutzeroberfläche in Teilen den Windows-Desktop und macht es Windows-Nutzern leicht, auf Linux umzustellen. Damn Small Linux überzeugt Nutzer vor allem durch seine minimale Dateigröße von 50 MB und durch seine Bootfähigkeit aus einem bestehenden Windows-System.

Mehrwerte von Damn Small Linux – was Nutzer wissen sollten

Damn Small Linux wurde von den Entwicklern John Andrews und Robert Shingledecker ursprünglich Anfang des neuen Jahrtausends als Experiment entwickelt. Ziel war es, zu ermitteln, wie viele nutzbare Desktop-Anwendungen in eine 50 Mbyte Live-CD passen. Das Projekt war als persönliches Werkzeug gedacht und sollte zunächst nicht veröffentlich werden. Die erste Version erschien im Februar 2003.

Ähnlich wie bei anderen Linux-Distributionen wuchs Damn Small Linux im Laufe der Zeit zu einem beachtenswerten Community-Projekt. Es basierte ursprünglich auf der Distribution Knoppix. In der aktuellen Version 4.4.11 RC2 vom 27.09.2012 ist Damn Small Linux an Debian GNU/Linux angelehnt.

Durch die Arbeit der Entwickler und durch den Einsatz von Tausenden von Entwicklungsstunden entstand ein platzsparendes und autark lauffähiges Betriebssystem, das aktuell durch die folgenden Vorteile aufwarten kann:

  • Vollautomatisches lokales oder externes Anwendungsinstallationssystem
  • Integration eines umfangreichen Backup- und Wiederherstellungssystems
  • Bootfähigkeit von nahezu allen beschreibbaren Medien, zum Beispiel USB-Sticks, CDs, Disketten oder externen Festplatten

Beschäftigt man sich erstmalig mit Damn Small Linux fällt vor allem der Größenvorteil der Distribution ins Auge. Damn Small Linux kann als englischsprachige Linux-Distribution aufgrund seiner Größe von 50 MB von einer Visitenkarten-CD oder einem Stick per USB gestartet werden.

Trotz der für ein Betriebssystem ungewöhnlichen Dateigröße verfügt DSL über einen vollständigen Desktop und wenige Befehlszeilentools. Alle Softwareapplikationen unter DSL wurden spezifisch ausgewählt, um sicherzustellen, dass die Balance und Funktionalität von DSL zu jeder Zeit gewährleistet ist. In Deutschland nutzt man für Damn Small Linux häufig die Original-Übersetzung „Verdammt kleines Linux“ oder die Abkürzung DSL, die nicht mit dem Internetstandard DSL verwechselt werden sollte.

Info: Als Visitenkarten-CD bezeichnet man eine CD-ROM mit einem Durchmesser von 8cm und einer Kapazität von 210 MB.

Bootfähig aus Windows und lauffähig auf älteren Rechnern

Ein spannendes Feature von DSL ist die Bootfähigkeit direkt aus einem anderen Betriebssystem. Die Technologie „dsl-embedded“ macht es möglich, Damn Small Linux aus Windows heraus zu starten und somit ein Betriebssystem innerhalb eines Betriebssystems auszuführen.

Darüber hinaus funktioniert DSL, dass neben dem Booten von CD ebenfalls auf einer Festplatte installiert werden kann, auf älteren Rechnern, bei denen Microsoft Windows nicht oder mit Abstrichen lauffähig ist. Beispielsweise ist DSL auf einem PC lauffähig, der einen Intel-Prozessor mit einer 486-Architektur besitzt und letztmalig 2007 produziert wurde.

Da Damn Small Linux geringe Ansprüche an die Festplattengröße und an den Arbeitsspeicher hat, ist es zusammenfassend vielseitig einsetzbar. Es kann komplett aus dem Arbeitsspeicher oder von einem USB-Stick arbeiten, ohne auf die Festplatte zurückgreifen zu müssen. Vor allem bei einem Start direkt aus dem Arbeitsspeicher performt Damn Small Linux schnell und führt Vorgänge effizient aus.

Software für Damn Small Linux – warum Anwender auf nichts verzichten müssen

Ein Betriebssystem mit einer Größe von nur 50 Mbyte steht schnell im Verdacht, bei der eingesetzten, externen Software Abstriche machen zu müssen. Dies ist nicht der Fall, da für DSL zahlreiche, für Linux-Nutzer bekannte Softwareapplikationen, zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist es modular erweiterbar und kann durch weitere quelloffene Programme professionalisiert und spezifiziert werden.

Wesentliche, in Damn Small Linux enthaltene Programme:

  • XMMS – grafischer, freier Medienplayer für MP3, MP4 und MPEG),
  • FTP-Client,
  • Webbrowser Mozilla Firefox,
  • Anwendungen für das Office: Textverarbeitung und Tabellenkalkulation,
  • Xpaint und xzgv – Software zur Grafikbearbeitung und -anzeige,
  • Xpdf (PDF Viewer),
  • emelFM – Manager für Dateien

Zum Standard gehören weitere Softwareprogramme wie zum Beispiel ein Drucksystem, ein E-Mail- und Kommunikationsprogramm sowie ein textbasierter Instant-Messenger. Darüber hinaus garantiert der mitgelieferte Paketmanager, dass die Basisprogramme von Damn Small Linux durch weitere Applikationen wie zum Beispiel Fluxbox (Fenstermanager), Sylpheed (E-Mail-Programm) und weitere Tools, wie zum Beispiel externe Dateimanager erweitert werden können.

Damn Small Linux laden – so funktionierts

Vor allem für ältere PC-Systeme stellt das System eine interessante Alternative zu anderen Linux-Distributionen dar. Durch seine Bootfähigkeit von einem externen Laufwerk, seine geringe Gesamtgröße und die Schnelligkeit des Systems können ältere Rechner weiterhin effektiv genutzt werden. Interessierte Anwender finden auf der Internetpräsent http://www.damnsmalllinux.org/ alle wesentlichen Informationen und die Möglichkeit, die Software kostenlos downzuloaden.

Download

http://www.damnsmalllinux.org/download.html.

CD-Kaufhttp://www.damnsmalllinux.org/cd.html

 

Zusammenfassung zu Damn Small Linux

Es gibt unterschiedliche Betriebssysteme und Linux-Distributionen für verschiedene Einsatzgebiete. Nutzer mit älteren Rechnern und wenig Speicherplatz kommen mit Damn Small Linux auf „ihre Kosten.“ Sie erhalten ein kostenloses, umfangreich ausgestattetes und schnelles Betriebssystem, das neben einer Installation auf der Festplatte ebenfalls von externen Speichermedien, zum Beispiel einer Mini-CD gestartet werden kann. Darüber hinaus kann Damn Small Linux direkt aus Windows gestartet werden. Durch dieses Feature können umsteigewillige Windows-Nutzer sich zunächst mit DSL vertraut machen oder von beiden Betriebssystemen profitieren.

FAQ

Wie kann ich Damn Small Linux unter Windows installieren?

Um DSL aus Windows zu starten, müssen Sie zunächst die Datei „dsl-embedded“ laden. Nachdem Sie die ZIP-Datei extrahiert haben starten Sie die Datei „dsl-base.bat.“ In der Folge startet DSL in der „Qemu Virtual Machine“ in einem Windows-Fenster.

Der Name „Verdammt kleines Linux“ bezieht sich auf die unglaubliche geringe Größe der Distribution. Statt des vollständigen Namens verwenden die meisten Nutzer die einprägsame Abkürzung "DSL".