Metasuchmaschine, Ergebnisse, Suchergebnisse, Nutzer
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MetaGer: Suchmaschine einer deutschen Universität

Die alternative Suchmaschine aus Hannover

MetaGer ist eine Metasuchmaschine aus Deutschland. Um möglichst viele passende Treffer zu generieren, greift MetaGer auf die Ergebnisse anderer Suchdienste zurück. Dabei gibt die alternative Suchmaschine die Daten der eigenen Nutzer nicht an Dritte weiter. Die Privatsphäre und der Wissenszugang ohne Überwachung stehen für MetaGer laut eigener Aussage an oberster Stelle.

MetaGer: Deutsche Suchmaschine mit Geschichte

MetaGer entstand bereits im Jahr 1996 an der Leibniz Universität Hannover. Damit ist der alternative Suchdienst sogar zwei Jahre älter als die bekannteste Suchmaschine Google. Nach fast 20 Jahren erhielt MetaGer im Jahr 2019 schließlich eine umfassende Aktualisierung: Diese sollte die Metasuchmaschine nicht nur im Bereich der Suche, sondern auch im Hinblick auf die Privatsphäre auf den neuesten Stand bringen.

Seit 2012 ist als Betreiber von MetaGer ein gemeinnütziger Verein eingetragen: Der „SUMA-EV – Verein für freien Wissenszugang“. SUMA steht dabei als Abkürzung für Suchmaschine. Der Verein ist nicht-kommerziell ausgerichtet. Das heißt, dass bei MetaGer – anders als bei vielen anderen Suchdiensten – die Gewinnoptimierung nicht das oberste Ziel ist.

Die Finanzierung der laufenden Kosten wird allein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Werbeanzeigen gedeckt. Vereinsmitglieder haben den Vorteil, MetaGer werbefrei nutzen zu können. Auf der MetaGer-Website befindet sich links neben der Suchleiste ein Schlüsselsymbol. Hier geben Mitglieder einen Code ein und aktivieren so die Suche ohne Werbung. Alle, die einen solchen Zugangscode nicht haben, finden unter den ersten Suchtreffern gesponserte Links.

Metasuchmaschine MetaGer: Was ist das eigentlich?

Damit eine Suchmaschine passende Ergebnisse zu einem Suchbegriff liefert, durchsucht ein Algorithmus das Internet nach Webseiten, die das gesuchte Wort beinhalten. Anbieter wie Google oder Microsoft Bing haben jeweils einen eigenen Algorithmus und präsentieren somit eigene Suchergebnisse.

So funktioniert eine Metasuchmaschine 

Eine Metasuchmaschine geht bei der Suche etwas anders vor. Um möglichst viele passende Treffer zu generieren, greifen Metasuchmaschinen auf die Ergebnislisten anderer Suchdienste zurück.

Dieses Vorgehen nutzt auch MetaGer und sichtet beispielsweise die Ergebnisse von Yahoo und Bing. Aber auch wissenschaftsspezifischere Suchdienste zählen zu den Quellen. Das macht die Metasuchmaschine einzigartig. Denn die gezielte Sichtung wissenschaftlicher Datenbanken nimmt keine andere Suchmaschine in diesem Maße vor.

Die Qualität der Suche bei MetaGer

Das Besondere: MetaGer gewichtet die verwendeten Suchmaschinen nach Qualität und sortiert alle gefunden Ergebnisse selbst. Dabei werden beispielsweise auch Webseiten höher bewertet, die von vielen Suchdiensten gefunden werden. Aber auch wie oft ein Suchwort auf einer Seite auftaucht, hat einen Einfluss auf ihre Bewertung. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die finale Ergebnisliste von MetaGer zeigt Ihnen immer direkt an, aus welcher Quelle das jeweilige Suchresultat stammt.

Diese Spezifika machen es leicht, Einfluss auf die Suchresultate zu nehmen, die MetaGer anzeigt. Trotzdem können die Suchergebnislisten der Meta-Suchmaschine nicht ganz mit denen von Google oder Bing mithalten, die einen eigenen Algorithmus entwickelt haben. 

Suchdatenbanken gezielt auswählen: So geht's

Wer MetaGer nutzt, hat die Möglichkeit, selbst Einfluss darauf zu nehmen, welche Suchdienste die Metasuchmaschine nutzt. Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  1. Starten Sie zunächst eine Suche, indem Sie einen Suchbegriff in die Suchleiste eingeben

  2. Nun finden Sie oberhalb der Treffer den Menüpunkt „Einstellungen“. Wenn Sie hier klicken, sehen Sie unter dem Punkt „verwendete Suchmaschinen“ alle Quellen für Ihre Suche.

    Hier sehen Sie, welche Suchmaschinen bei der Suche verwendet wurden
  3. Ist der Name eines Suchdienstes grün hinterlegt, ist dieser aktiv. Wenn Sie nun den Suchdienst anklicken, den Sie abwählen möchten, wechselt die Hintergrundfarbe zu rot.

    Ist eine Suchmaschine rot gefärbt, ist sie inaktiv
  4. Dieser Anbieter ist nun inaktiv und trägt nicht mehr zu den MetaGer-Suchergebnissen bei.

Ein Versprechen der deutschen Suchmaschine ist, die Nutzerdaten nicht an Dritte auszuhändigen. Diese Datenschutzmaßnahmen sollen einen Wissenszugang ohne Überwachung ermöglichen. Doch was zeichnet die Privatsphäre-Einstellungen bei MetaGer aus?

Datenschutz bei MetaGer

Ausgelobtes Ziel von MetaGer ist es, den eigenen Nutzern einen anonymen und sicheren Zugang zum Internet zu ermöglichen. Alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Qwant legen häufig ein besonderes Augenmerk auf die Privatsphäre der Nutzer, um sich von Datengiganten wie Google abzuhaben. Darauf setzt auch MetaGer und anonymisiert die IP-Adresse und alle weiteren privaten Daten der Nutzer. Nach 24 Stunden löscht der vom SUMA-EV betriebene Suchdienst die Daten vollständig.

Zudem kommen keine Cookies oder andere Tracking-Methoden zum Einsatz. Damit die Datenschutzmaßnahmen von MetaGer im Detail für alle Interessierten nachvollziehbar sind, hat MetaGer den eigenen Quellcode veröffentlicht. Wer sich hier besser auskennt, kann anhand eines solchen Codes erkennen, ob alle angegebenen Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden.

Um auch anspruchsvollere Sicherheitsbedürfnisse zufriedenzustellen, hat MetaGer mit dem Tor-hidden-Service und der anonymen Ansicht zwei weitere Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre etabliert.

Tor-hidden-Service von MetaGer

Für alle, die ihre IP-Adresse zu keinem Zeitpunkt preisgeben wollen, gibt es bei MetaGer eine zusätzliche Funktion: Den Tor-hidden-Service. Bei diesem bekommt der MetaGer-Server zu keinem Zeitpunkt die echte IP-Adresse des Suchenden zu sehen. Wer diese Dienste nutzen möchte, erreicht sie unter der folgenden Webadresse: https://metager.de/tor/.

Allerdings ist für die Benutzung ein spezieller Browser notwendig – der Tor-Browser. Wenn Sie also mit Chrome oder Firefox surfen, können Sie den genannten Link nicht öffnen. MetaGer kommt aber auch allen entgegen, die den Tor-Browser nicht extra herunterladen möchten. Denn die Funktion „Anonym öffnen“ ist für alle Browser verfügbar.

„Anonym öffnen“ – nicht verfolgbar bleiben in allen Browsern

Wenn Sie bei Ihrer standardmäßigen Websuche vollständig anonym bleiben möchten, sollten Sie einen Blick auf diese Funktion werfen. Denn eine Suchmaschine kann die eigenen Nutzer zwar während des Suchprozesses anonymisieren. Wenn Sie aber auf einen weiterführenden Link klicken, verlieren Sie bei einigen Suchdiensten diesen Schutz.

Wie auch der Suchmaschinengewinner der Stiftung Warentest Startpage bietet MetaGer deshalb die „Anonym öffnen“-Funktion an. Die Zielseite wird dann über einen Proxyserver von MetaGer geöffnet. Das heißt, dass der Betreiber der entsprechenden Seite Ihre persönlichen Daten nicht sehen kann. Sichtbar sind lediglich ein Besuch von MetaGer sowie die jeweiligen Suchanfragen.

"Anonym öffnen" nutzen

Wenn Sie diese geschützte Ansicht nutzen möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Geben Sie Ihren Suchbegriff in die Suchleiste ein.

     

  2. Bestätigen Sie Ihre Eingabe durch das Klicken auf die Lupe oder das Betätigen der Entertaste.

  3. Durchsuchen Sie die Ergebnisliste, bis Sie einen interessanten Link gefunden haben.

  4. Unterhalb des Links finden Sie die Option „Anonym öffnen“. Klicken Sie auf diese.

    Klicken Sie auf "Anonym öffnen" unterhalb des Ergebnisses

Dass Sie sich in der geschützten Ansicht befinden, verrät Ihnen der orange Balken oben im Bild. Wenn Sie der besuchten Internetseite vertrauen, können Sie die anonyme Ansicht auch jederzeit deaktivieren. Dazu klicken Sie oben rechts auf „Proxy ausschalten“.

MetaGer Maps: Sicherer Kartendienst ohne Datenspeicherung

Auch bei seinem Kartendienst legt MetaGer Wert auf die Privatsphäre der Nutzer. Der seit Dezember 2016 aktive Dienst erstellt oder speichert – anders als Google Maps – keine Bewegungsprofile. Damit weiß die Suchmaschine nicht, wo Sie sich für gewöhnlich aufhalten und welche Orte Sie gerne besuchen. Um unabhängig von den Google-Daten einen funktionierenden Kartendienst anzubieten, arbeitet MetaGer mit dem Material des freien Projekts Openstreetmap.

Wenn Sie die Navigation von MetaGer nutzen möchten, erreichen Sie diese mithilfe des folgenden Links: https://maps.metager.de/. Hier sehen Sie dann standardmäßig eine Landkarte von Deutschland. Oben rechts finden Sie das Eingabefeld, um die Karte zu durchsuchen. Geben Sie hier beispielsweise einen Städtenamen ein, damit MetaGer das Ergebnis auf der Karte markiert. Um den Routenplaner für Auto- und Fahrradfahrer sowie für Fußgänger zu nutzen, klicken Sie auf den orangen Pfeil unten rechts im Bildschirm.

MetaGer standardmäßig für die Websuche nutzen

Wenn Sie die deutsche Suchmaschine regelmäßig für Ihre Suchanfragen nutzen möchten, spart es Zeit, wenn Sie MetaGer zu Ihrer Standardsuchmaschine machen. So führt die alternative Suchmaschine alle Anfragen aus, die Sie in die Adress- oder Suchleiste eingeben.

Am einfachsten installieren Sie MetaGer als Standardsuchmaschine, wenn Sie ein sogenanntes Plugin hinzufügen. Suchmaschinen Plugins erweitern dabei Ihren herkömmlichen Browser um die zusätzlichen Funktionen des alternativen Suchdienstes. Wenn Sie die Webadresse https://metager.de/ besuchen, finden Sie hier unterhalb der Suchleiste die Option „MetaGer-Plugin hinzufügen“.

MetaGer fürs Smartphone: App für Android-Geräte

Wer nicht nur bei der Websuche am PC, sondern auch auf dem Smartphone anonym surfen möchte, findet im App-Store die MetaGer-App. Allerdings ist diese nur für Android-Geräte verfügbar. Für iOS, das Betriebssystem von Apple, existiert derzeit keine mobile Anwendung. Allerdings können Sie MetaGer auch ohne die App am Handy nutzen. Dazu öffnen Sie einen beliebigen Browser Ihres Smartphones und geben metager.de in die Suchleiste ein.

Um Zeit zu sparen, können alle Android-Besitzer die App im Google Play Store herunterladen. Dazu gehen Sie wie folgt vor:

  1. Öffnen Sie Google Play Store und geben Sie MetaGer in die Suchleiste ein.

  2. Klicken Sie auf „installieren“.

    Installieren Sie MetaGer im Play Store
  3. Nachdem der Download abgeschlossen ist, klicken Sie auf „öffnen“.

Der SUMA-EV gibt an, dass es das Ziel der App ist, auch bei schlechter Internetverbindung zuverlässige Suchergebnisse zu liefern. Allerdings sollten Sie wissen, dass die App – anders als die Browser-Version – nicht über einen Tracking-Schutz verfügt. Dennoch gibt es auch in der mobilen Version die Wahlmöglichkeit, Webseiten anonym zu öffnen. Mit dieser Funktion schützen Sie auch am Smartphone Ihre persönlichen Daten.

MetaGer: Alternative Suchmaschine aus Hannover

Wer eine Suchmaschine nutzen möchte, die schon länger existiert als Google und zugleich großen Wert auf die Privatsphäre der Nutzer legt, sollte einen Blick auf MetaGer werfen. Unter der Leitung des gemeinnützigen Vereins SUMA-EV hat es sich der Suchdienst selbst zur Aufgabe gemacht, einen Wissenszugang ohne Überwachung zu ermöglichen.

Um den Nutzern ein möglich breites Spektrum des Internets zugänglich zu machen, durchsucht MetaGer als Metasuchmaschine die Trefferlisten zahlreicher anderer Suchmaschinen und Wissenschaftsdienste. Damit unterscheidet sich die Suchmaschine der Leibnitz Universität Hannover nicht nur mit der Anonymisierung von Daten, sondern auch mit ihren Suchergebnissen von anderen Anbietern.