Privatsphäre, Google, Nutzer, Unternehmen
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Qwant: Suchmaschine mit Fokus auf Datenschutz und Neutralität

Eigene Suchmaschine für Kinder und digitales Notizheft

Die Suchmaschine Qwant ermöglicht es ihren Nutzern, gezielt im Internet nach Informationen zu suchen – und das ganz ohne den weitverbreiteten Google-Algorithmus. Der alternative Suchdienst Qwant präsentiert seinen Usern selbst generierte Ergebnisse. Dabei legt die Suchmaschine besonders viel Wert auf den Datenschutz.

Qwant ist vor allem in Frankreich beliebt

Gründer Jean Manuel Rozan und Eric Leandri legten im Jahr 2013 den Grundstein der alternativen Suchmaschine Qwant. Der Sitz der Firma ist bis heute in Frankreich. Daher waren die Dienste anfangs auch nur auf Französisch verfügbar und fanden vor allem beim französischen Publikum Anklang. Die deutsche Version der Suchmaschine ist seit März 2014 auf dem Markt.

Zu Beginn war Microsoft ein wichtiger Kooperationspartner. Denn die Qwant-Suchergebnisse entsprachen zunächst weitestgehend den Bing-Treffern. Mittlerweile verwendet Qwant aber einen eigenen Suchalgorithmus und löst sich somit von Google und Microsoft. Für die Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch generiert Qwant eigene Ergebnislisten. Dabei ist die Anzahl der Treffer häufig geringer als bei Google oder dem alternativen Suchdienst Startpage, der ebenfalls den Google-Algorithmus verwendet.

Auch die Aktualität der Suchergebnisse kann nicht immer mit der Konkurrenz mithalten. Trotzdem schätzen viele User den Datenschutz und die nicht-personalisierten Suchergebnisse des alternativen Suchdienstes.

Datenschutz bei Qwant

Qwant wirbt mit dem Slogan: „Die Suchmaschine, die Ihre Privatsphäre respektiert“. Und tatsächlich sind die Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre strenger angelegt als zum Beispiel beim Marktgiganten Google. Viele alternative Suchdienste – wie beispielsweise auch Startpage und DuckDuckGo – haben es sich zur Aufgabe gemacht, die eigenen Nutzer vor Datenmissbrauch zu schützen. Die Datenschutzerklärung von Qwant verspricht Folgendes:

  • Cookies oder Tracking Systeme kommen nicht zum Einsatz. Damit ist die Internetsuche nicht nachverfolgbar. Zudem lässt sich so kein Nutzerprofil speichern.
  • Daten, die erhoben werden müssen, gibt Qwant nicht weiter. Auch der Verkauf an Dritte ist ausgeschlossen.
  • Auf den Einsatz von Ortungsanwendungen verzichtet Qwant.
  • Suchanfragen anonymisiert die Suchmaschine direkt und trennt sie von der IP-Adresse. Zudem findet die Löschung der IP-Adresse direkt nach dem Verlassen des Browsers statt.
  • Die Werbeanzeigen, die Qwant schalten muss, um sich zu finanzieren, sind nicht personalisiert. Jeder Nutzer sieht die gleichen Werbelinks.

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Websuche über Qwant zu jeder Zeit anonym erfolgt. Das hat den Vorteil, dass Ihnen alle Suchergebnisse in neutraler Reihenfolge präsentiert werden. Verzerrungen aufgrund von personalisierten Suchergebnissen oder Einschränkungen bei der Internetrecherche sind somit unwahrscheinlicher.

Qwant sieht die Neutralität und die Unparteilichkeit der Suchergebnisse als wichtige Voraussetzung für einen fairen Suchprozess. Deshalb sind die Suchalgorithmen überall und für alle Nutzer gleich. Qwant gibt an, dabei keine Rücksicht auf kommerzielle oder politische Interessen zu nehmen. Somit sind die Privatsphäre der Nutzer und die Neutralität der Suchergebnisse sichergestellt.

Qwant: Mehr als nur eine Suchmaschine

Zum Qwant-Angebot gehört mittlerweile mehr als nur die Online-Suche. Mit Qwant Junior präsentiert das Unternehmen einen zweiten Suchdienst, der auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist. Mit Qwant Causes lassen sich alle Suchen nutzen, um Spenden für gemeinnützige Vereine zu generieren. Durch Qwant Boards eröffnet die Suchmaschine noch weitere, zusätzliche Funktionen: Hier können Sie Suchergebnisse in einem persönlichen, digitalen Notizbuch organisieren, speichern oder auf sozialen Medien teilen.

Websuche mit Qwant: So geht’s

Selbstverständlich können Sie die Suchmaschine auch ohne die zahlreichen Zusatzfunktionen nutzen, um wie gewohnt das Netz zu durchsuchen. Dazu besuchen Sie die Webadresse https://www.qwant.com/ und geben Ihren Suchbegriff in die Suchleiste ein. Bei vielen Suchbegriffen sehen Sie dann den sogenannten Qnowlegde Graph rechts neben den Suchergebnissen. Dieser zeigt eine kurze Definition zu Ihrem Suchbegriff auf Basis des entsprechenden Wikipedia-Artikels an.

Zudem erfolgt die Websuche umfassend: So bestehen die Suchergebnisse nicht nur aus relevanten Internetartikeln. Auch andere Bereiche des Internets werden automatisch durchsucht. So präsentiert Qwant bei einer Suchanfrage immer Ergebnisse aus folgenden Bereichen:

Wenn Sie also in die Suchmaschine selbst beispielsweise den Begriff „Qwant“ eintippen, finden Sie nicht nur Links, die Sie auf relevante Internetseiten weiterleiten. Im Bereich News finden Sie aktuelle Nachrichten, die mit Ihrem Suchbegriff zusammenhängen – in diesem Beispiel also aktuelle Nachrichtenbeiträge zu Qwant.

Unter den Bereichen Bilder und Videos finden Sie visuelle Ergebnisse zu Ihrer Anfrage in der Qwant eigenen Bildersuche. Vor allem die Kategorie „Social“ unterscheidet Qwant von anderen Suchdiensten. Denn hier finden Sie Beiträge aus sozialen Netzwerken, in denen der gesuchte Begriff vorkommt. Damit ergänzt Qwant die Ergebnisliste mit aktuellen Meinungen von Usern – das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.

Qwant Boards: Notizen zu Suchergebnissen anlegen

Der Dienst Qwant Boards fungiert als digitales Notizheft. Hier haben die Nutzer die Möglichkeit, relevante Suchergebnisse für später abzuspeichern oder die Treffer individuell zu organisieren. Zudem finden Sie hier auch die Option, Ihr öffentliches Notizbuch über soziale Medien mit Bekannten zu teilen.

Wenn Sie diese Funktionen nutzen möchten, rufen Sie die Seite https://boards.qwant.com/ auf. Hier ist eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort notwendig, damit Ihre Notizen auch beim nächsten Besuch noch vorhanden sind. Qwant betont, dass auch der Service von Qwant Boards keine Daten-Nutzerprofile erstellt. Wenn Sie mehr über Qwant Boards wissen möchten, erhalten Sie weitere Informationen im Qwant-Hilfecenter.

Qwant Causes: Spendensammeln mit Suchanfragen

Viele alternative Suchmaschinen wie MetaGer, Ecosia, Gexsi oder Lilo.org zeichnen sich durch ihr gemeinnütziges Engagement aus. Doch mit einem einfachen Klick können Sie auch mit Ihren Suchanfragen bei Qwant Spenden generieren.

Um den „Nonprofit-Modus“ (zu Deutsch: Kein-Gewinn-Modus) zu aktivieren, müssen Sie lediglich einen Schalter umlegen. Diesen finden Sie rechts neben der Suchleiste. Neben dem lilafarbenem Q befindet sich ein Schieberegler. Wenn dieser auf grün steht, ist der Spendenmodus aktiviert.

Ist dieser Modus eingeschaltet, befinden sich unter den ersten Suchtreffern mehr gesponserte Links. Für diese Werbung zahlen andere Unternehmen Geld an Qwant – für Sie ist das Suchen jedoch weiterhin wie gewohnt kostenlos. Die so gewonnen Werbeeinnahmen spendet Qwant am Ende des Monats an gemeinnützige Vereine. Eine Übersicht über aller unterstützten Qant-Projekte finden Sie hier.

Qwant Junior: Sichere Suchmaschine für Kinder

In der digitalisierten Welt wachsen die meisten Kinder mit dem Internet auf. Damit auch sie einen sicheren Zugang zum Netz erhalten, hat Qwant eine zweite Suchmaschine mit dem Namen Qwant Junior erschaffen. Mit diesem kinderfreundlichen Suchdienst soll das digitale Lernen am PC in einer sicheren Umgebung möglich sein.

Die präsentierten Suchergebnisse unterziehen sich einer Überprüfung. Dabei filtert Qwant Junior unangemessene und nicht-kindgerechte Inhalte heraus. Qwant gibt zudem an, dass vor allem Ergebnisse präsentiert werden, die einen anerkannten Bildungswert haben. Die Webadresse https://www.qwantjunior.com/ führt Sie direkt zur kinderfreundlichen Suchmaschine.

Qwant als Standardsuchmaschine installieren

Wenn die Suchmaschine aus Frankreich Sie überzeugt, haben Sie die Möglichkeit, diese als Standardsuchmaschine festzulegen. Das hat den Vorteil, dass Sie nicht immer zuerst die Internetseite von Qwant besuchen müssen, wenn Sie eine Suchanfrage durchführen möchten.

Sie können einen Suchbegriff dann direkt in die Such- oder Adressleiste Ihres Browsers eingeben, um eine Websuche mit Qwant durchzuführen – das spart Zeit. Wie genau die Installation abläuft, hängt davon ab, welchen Browser Sie verwenden.

Anleitung: Qwant als Standardsuchmaschine in Chrome einrichten

Im Folgenden finden Sie eine Anleitung für den Chrome Browser.

  1. Besuchen Sie die Webadresse https://www.qwant.com/.

  2. Rechts finden Sie die Wahlmöglichkeit „Qwant zu meiner standardmäßigen Suchmaschine machen“.

    Wählen Sie aus, dass Sie Qwant zu Chrome hinzufügen wollen
  3. Klicken Sie auf diese Option.

  4. Qwant leitet Sie nun direkt zum Chrome Web Store weiter.

  5. Klicken Sie hier auf „Hinzufügen“.

    Im Web Store fügen Sie Qwant zu Chrome hinzu
  6. Durch ein erneutes Klicken auf „Erweiterung hinzufügen“ bestätigen Sie Ihre Auswahl.

    Fügen Sie Die Erweiterung von Qwant final hinzu

Sie verwenden einen anderen Browser? Auch dann können Sie Qwant als Standardsuchmaschine nutzen.

Qwant als Startseite einrichten

  1. Klicken Sie in Firefox auf die drei Striche ganz rechts und wählen Sie im Browser Menü „Einstellungen“ aus.

  2. Jetzt öffnet sich ein neues Fenster. Klicken Sie hier auf „Allgemein“.

  3. Wählen Sie jetzt "Startseite" aus, klicken Sie auf „benutzerdefinierte Adresse“ und geben Sie hier die Website von Qwant ein.

    Bestimmen Sie Qwant als Startseite in Firefox

Qwant als Standardsuchmaschine entfernen: So geht’s

Wenn Sie Qwant nicht mehr standardmäßig für Ihre Websuche nutzen wollen, klicken Sie auf das Qwant-Symbol oben rechts neben der Adressleiste. Klicken Sie auf das „i“, welches für Information steht. Hier finden Sie nun die Option „die Erweiterung deinstallieren“. Ein Klick genügt, schon wird die Installation von Qwant rückgängig gemacht. Anschließend fragt die Suchmaschine noch nach Ihrem Feedback, um die eigenen Dienste zu verbessern.

Qwant: Vielseitige Suchmaschine aus Frankreich

Qwant ist eine von Google unabhängige Suchmaschine, die das Internet mit einem eigenen Suchalgorithmus durchsucht. Dadurch sind die Ergebnisse nicht immer so präzise wie beim Marktgiganten. Trotzdem punktet die alternative Suchmaschine mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen.

Qwant Causes ermöglicht es Nutzern beispielsweise, während der Websuche Spenden zu generieren. Dies ist für den User selbst kostenlos. Mit Qwant Junior hat das Unternehmen zudem eine sichere und kindgerechte Suchmaschine für jüngere Nutzer geschaffen. Dabei gibt Qwant selbst an, bei allen Dienstleistungen die Privatsphäre der User an erster Stelle zu sehen.