Konfiguration, Adressfilter, Adhoc, WLAN
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So richten Sie eine Internetverbindung unter Ubuntu ein

Mit hilfreicher Schritt-für-Schritt-Anleitung ins World Wide Web

Um unter Ubuntu eine Internetverbindung einzurichten, benötigen Sie entweder ein Kabel oder einen WLAN-Netzwerkadapter. Dieser ist bei fast allen Laptop oder Desktop-PCs bereits integriert. Vorneweg: Eine Internetverbindung unter Ubuntu einzurichten, funktioniert ähnlich wie bei Windows. Sollten Sie also bereits mit einem Windows-Computer gearbeitet haben und sind nun auf Ubuntu umgestiegen, dürfte Ihnen die Einrichtung keine größeren Probleme bereiten.

Es kann aber dazu kommen, dass die Einrichtung nicht reibungslos klappt und das Internet nicht funktioniert. Die Gründe dafür sind zum Beispiel die Treiber oder der DSL-Router. So kommen Sie trotzdem ins Netz.

Wie richte ich unter Ubuntu eine Internetverbindung ein?

Der Weg vom Ubuntu Betriebssystem ins World Wide Web ist nicht weit. Mit lediglich ein paar Handgriffen stellen Sie in Ubuntu eine Verbindung zum Internet her.

Um sich unter Ubuntu mit einem bestehenden Netzwerk zu verbinden, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Rufen Sie über das Zahnrad-Symbol in der Ubuntu-Symbolleiste die Systemeinstellungen auf.

  2. Klicken Sie in der Sektion „Hardware" auf Netzwerk.

  3. Hier können Sie die WLAN-Verbindung aktivieren. Schieben Sie dazu den Regler auf „An".

  4. Die verfügbaren Netzwerke erscheinen unter „Drahtlos". In einer Stadtwohnung werden wahrscheinlich gleich mehrere Netzwerke angezeigt, in einem freistehenden Haus auf dem Land ist Ihres möglicherweise das einzige.

  5. Wählen Sie Ihr Heimnetzwerk aus.

  6. Geben Sie unter „Legitimierung für Funknetzwerke wird benötigt" Ihr Passwort ein. Damit ist das Passwort für Ihren WLAN-Zugang gemeint, das Sie in der Regel auf Ihrem Router finden.

  7. Bestätigen Sie mit einem Klick auf Verbinden.

Schalten Sie bei Bedarf die automatische Verbindung mit dem Internet aus

Wenn Sie neben dem gewählten Netzwerk auf das Zahnrad-Symbol gehen, können Sie nähere Einblicke in Ihre Verbindungseinstellungen erhalten. In der Regel besteht für Sie dort kein Handlungsbedarf.

Es kann höchstens sinnvoll sein, dass Sie im Reiter „Informationen“ ausschalten, dass sich Ubuntu automatisch mit einem WLAN verbindet. Wenn Sie zum Beispiel an öffentlichen Orten mit Ihrem Computer eingeloggt waren, wollen Sie vielleicht nicht, dass sich Ihr Rechner das nächste Mal automatisch dort einloggt und Sie dadurch angreifbar werden.

Unter Umständen funktioniert die Verbindung des Ubuntu-Rechners mit dem Internet gar nicht erst. Das kann verschiedene Gründe haben.

Zusätzliche Pakete installieren, falls die WLAN-Karte nicht erkannt wird

Haben Sie zum Beispiel Ihr Ubuntu-System auf einen ehemaligen Windows-Rechner gespielt, wird Ihre WLAN-Karte von Ihrem Ubuntu-PC möglicherweise nicht erkannt. Auch wenn Sie eine neue WLAN-Karte eingebaut haben, kann es vorkommen, dass der PC diese nicht erkennt. In diesem Fall können Sie auf Anhieb keine WLAN-Verbindung einrichten, sondern müssen erst einmal zwei zusätzliche Pakete installieren:

  • wireless-tools
  • wpasupplicant

Läuft das Netzwerk anschließend immer noch nicht, ist Ihr Adapter möglicherweise zu alt.

Internetverbindung unter Ubuntu via Netzwerkkabel: So funktioniert es

Die Verbindung mit dem Internet unter Ubuntu ist per Netzwerkkabel funktioniert simpel. Dafür müssen Sie nur das Netzwerk- beziehungsweise Ethernet-Kabel in den entsprechenden Port an Ihrem Computer stecken und schon wird die Verbindung hergestellt. Im oberen Panel wird nach dem Einstecken des Kabels mit drei Punkten angezeigt, dass die Verbindung aufgebaut wird. Steht sie einmal, verschwinden die drei Punkte.

So erkennen Sie, ob Ihr Kabel richtig angeschlossen ist

Falls die drei Punkte stehen bleiben, überprüfen Sie zunächst, ob Sie das Kabel richtig eingesteckt haben. Zur Erklärung: Das eine Ende des Kabels gehört in Ihren Router, in die Wanddose Ihres Netzwerks oder in Ihren Switch. Das andere Kabel kommt in die rechteckige Netzwerk-Buchse Ihres Computers.

Einige Geräte bieten eine Leuchtanzeige neben der Netzwerk-Buchse, um zu überprüfen, ob das Kabel richtig eingesteckt ist. Leuchtet eine Lampe trotz korrekt eingestecktem Kabel nicht, kann das darauf hinweisen, dass die Schnittstelle nicht aktiv ist.

Richten Sie Ihr Netzwerk manuell ein

Wenn trotz aller Checks immer noch kein Verbindungsaufbau möglich ist, unterstützt Ihr Netzwerk möglicherweise keine automatische Einrichtung einer Netzwerkverbindung. In dem Fall müssen Sie aktiv werden und Ihr Netzwerk von Hand einrichten.

  1. Gehen Sie dafür in die Übersicht Ihrer Aktivitäten und geben Sie „Einstellungen“ ein.

  2. Wählen Sie „Einstellungen“ aus.

  3. Klicken Sie auf „Netzwerk“, wenn Sie sich über ein Kabel verbinden wollen. Wollen Sie Ihre WLAN-Verbindung nutzen, gehen Sie auf „WLAN“.

  4. Überprüfen Sie, dass Ihr Funknetzwerkadapter eingeschaltet ist, beziehungsweise Ihr Netzwerkkabel korrekt eingesteckt ist.

  5. Klicken Sie auf das Rädchen und wählen Sie einen der beiden Reiter „IPv4“ oder „IPv6“ aus.

  6. Ändern Sie die „Methode“ auf „Manuell“ statt „Automatisch“. Anschließend müssen Sie Ihre IP-Adresse sowie eine Gateway in die Maske eintragen.

  7. Im Abschnitt „DNS“ müssen Sie „Automatisch“ ebenfalls deaktivieren.

  8. Anschließend geben Sie die IP-Adresse des DNS-Servers ein. Weitere DNS-Server-Adressen können Sie nach dem Klick auf das Plus-Symbol eingeben.

  9. Nun müssen Sie unter „Routen“ ausschalten, dass dieses automatisch geschieht. Geben Sie dann die Adresse, die Netzmaske, die Gateway sowie die Metrik für die Route ein, die Sie nutzen möchten. Auch hier können Sie mit dem Plus-Symbol zusätzliche Routen eintragen.

  10. Wenn Sie dann auf „Anwenden“ klicken, werden Ihre Einstellungen aktiv.

Um zu überprüfen, ob Sie jetzt mit dem Internet verbunden sind, rufen Sie einfach eine beliebige Seite über Ihren Browser auf. Falls Sie noch nicht mit dem Netzwerk verbunden sind, öffnen Sie das „Systemmenü“ und stellen Sie die Verbindung her.

Haben Sie den passenden Adapter?

Bei den Ethernet-Adaptern gibt es nur eine überschaubare Anzahl von Modellen. Die Unterstützung für Ubuntu-PCs ist gut und bei den Netzwerk-Kabel-Adaptern gibt es selten Probleme. WLAN-Adapter hingegen gibt es in vielen verschiedenen Modellen und mit den unterschiedlichsten Chipsätzen. Zum Teil verbauen Hersteller sogar unter derselben Gerätebezeichnung unterschiedliche Hardware. Das kann schon mal zu Problemen bei der Internetverbindung unter Ubuntu via WLAN-Adapter führen. Schließlich muss nicht nur der richtige Treiber, sondern auch die entsprechende Firmwaredatei installiert sein. Diese muss zum Gerät passen. Den Adapter beliebig auszutauschen ist daher nicht so leicht möglich.

Ermitteln Sie bei WLAN-Adaptern vor dem Kauf, ob dieser von Linux beziehungsweise Ubuntu unterstützt wird. Auch beim Kauf eines Ethernet-Kabels sollten Sie im Vorfeld in Erfahrung bringen, ob Ubuntu unterstützt wird. Bei den Kabeln gibt es eine große Auswahl, zum Teil schon für nur zehn Euro, die mit universellen Chipsätzen daherkommen und gut zusammen mit Ubuntu funktionieren.

Überprüfen Sie Ihre Treiber

Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Netzwerkadapter erkannt wird, können Sie das per Kommando herausfinden. Öffnen Sie mit „Strg“ + „Alt“ + „T“ ein Terminal und geben Sie diesen Befehl ein:

sudo lshw -c network

Hinter „Logischer Name“ sehen Sie Ihren Gerätenamen und hinter „Beschreibung“ steht „Ethernet Interface“ bei einer Verbindung via Kabel und „Kabellose Verbindung“ bei einem WLAN-Adapter. Hinter „Konfiguration“ können Sie sehen, welcher Treiber verwendet wird, in welcher Version er installiert ist und welche IPv4-Adresse aktuell ist.

Noch mehr Informationen erhalten Sie mit diesem Befehl ifconfig, so zum Beispiel die IP-Adresse. Wird keine IP-Adresse angezeigt, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die Verbindung des Netzwerks mit dem Router nicht funktioniert. Wenn unter diesem Befehl nur „lo“ angezeigt wird, dann ist für Ihren Netzwerkadapter kein Treiber vorhanden.

Internetverbindung unter Ubuntu: Ohne Verbindung zum Router geht es nicht

Überprüfen Sie Ihren Router, falls alles bisher Versuchte nicht funktioniert hat. Er ist eine weitere Schlüsselstelle für Ihre Internetverbindung neben Ihrem Netzwerk-Adapter, indem er Ihr Netzwerk mit dem Internet verbindet. Verbinden Sie Ihren PC per Netzwerkkabel direkt mit dem Router und starten Sie Ihren Computer neu, um den Router zu überprüfen.

Anschließend geben Sie in Ihren Browser die IP-Adresse Ihres Routers ein. Diese steht häufig auf dem Router selbst. Bei einer Fritzbox ist es standardmäßig diese Adresse 192.168.178.1 und bei anderen Routern häufig 192.168.0.1 oder 192.168.1.1. Wenn alles richtig funktioniert, öffnet sich die Website des Routers in Ihrem Browser. Falls dies nicht geschieht, ist das ein Zeichen dafür, dass Ihr Router nicht richtig konfiguriert oder defekt ist. Möglicherweise liegt es auch nicht an Ihrem Router, sondern an einem gestörten Anschluss. Ihr Internetanbieter kann Ihnen darüber Auskunft geben.

Noch ein Hinweis: In der Regel sind die Vorgaben, die Ubuntu und Ihr Router geben, in Ordnung und können so übernommen werden. Nur wenn Sie genau wissen, was Sie tun, sollten Sie etwas an den Einstellungen verändern.

Fazit: Eine Internetverbindung unter Ubuntu einzurichten, ist mit wenigen Klicks erledigt

Dass es wirklich zu Problemen bei der Einrichtung einer Internetverbindung unter Ubuntu kommt, ist selten. In der Regel können Sie mit wenigen Klicks Ihren Rechner mit dem World Wide Web verbinden und lossurfen.

Falls doch Probleme auftreten, da Sie es zum Beispiel mit einer Neuinstallation zu tun haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nutzen Sie zum Beispiel ein Netzwerkkabel anstelle einer WLAN-Verbindung oder richten Sie Ihr Netzwerk manuell ein. Auch sollten Sie überprüfen, ob Ihr Netzwerkadapter aktiv ist, ob Sie den passenden Adapter haben und ob die Treiber aktuell sind. Überprüfen Sie zudem Ihren Router auf seine Funktionstüchtigkeit, denn er ist die entscheidende Schnittstelle zwischen PC und Internet.