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Smart Home Klimaanlagen

Intelligent temperieren in den eigenen vier Wänden

Wenn die Temperaturen unter freiem Himmel ansteigen, wird es nicht selten auch innerhalb der heimischen vier Wände richtig warm. Smarte Klimaanlagen können hier Abhilfe schaffen. Die intelligenten Geräte zeichnen sich durch einen optimierten Energieverbrauch und automatisierte Programme aus. Lesen Sie hier, wie Sie Klimaanlagen und Ventilatoren zu intelligenten Kühlgeräten nachrüsten und bequem mit dem Smartphone steuern.

Was ist eine Smart Home Klimaanalage?

Angesichts immer heißer werdender Sommer auch hierzulande steigt die Beliebtheit von Klimaanlagen. Auf Knopfdruck kühlen Klimaanlagen die eigenen vier Wände auf eine angenehme Innentemperatur herunter und steigern damit das Wohlbefinden aller Hausbewohner.

Von einer intelligenten Klimaanlage sprechen Experten dann, wenn sich ein Klimagerät via Smartphone-App oder Sprachbefehl steuern lässt. Als smarte Klimaanlage eignen sich daher auch viele herkömmliche Klimageräte. Mit nur wenigen Schritten erfolgt die Nachrüstung zu einem intelligenten Gerät.

Bei fest verbauten Klimaanlagen sorgt ein Infrarot-Empfänger für die intelligente Steuerung. Bei Monoblock-Klimageräten genügt für die Nachrüstung der Anschluss an eine Smart Home Steckdose. Doch was genau unterscheidet diese beiden Bautypen?

Welche Klimaanlagen gibt es eigentlich? Von Monoblock, Split und Co.

Im privaten Kontext kommen in der Regel folgende Klimageräte zum Einsatz:

  • Wärmepumpen: manchmal als Wärmepumpen-Klimaanlage erhältlich
  • Monoblöcke (mobile Klimaanlagen): kompaktes, tragbares Klimagerät
  • Split-Klimageräte: fest installiert mit einer Komponente innen und einer außen am Haus

Wärmepumpen sind wegen ihrer hohen Anschaffungskosten noch wenig verbreitet. Wie schon der Name verrät, sind sie primär als Heizung gedacht. Wärmepumpen können aber teilweise auch als Klimaanlagen eingesetzt werden. Sie wärmen dann im Winter und sorgen im Sommer für eine angenehme, kühle Atmosphäre. Ebenfalls lassen sie sich durch Nachrüstung drahtlos steuern. Da Wärmepumpen allerdings eher selten vorkommen, konzentrieren sich die folgenden Erklärungen auf die anderen beiden Bautypen.

Gut zu wissen: Auch manche Split-Klimageräte und Monoblockklimaanlagen können den Raum bei Bedarf aufheizen.

Während Split-Geräte fest an der Wand installiert sind, sind Monoblöcke mobil: Sie stehen frei im Raum und lassen sich je nach Bedarf, beispielsweise vom Wohn- ins Schlafzimmer, transportieren bzw. rollen. Das ist besonders praktisch, wenn Sie sich nur ein Gerät für die gesamte Wohnung anschaffen möchten.

Selbstverständlich hat jede Option ihr Für und Wider. Bei der Kaufentscheidung gilt es allerdings neben dem Bautyp noch weiteres zu berücksichtigen: Dazu zählen die Lautstärke, der Energieverbrauch und die Kühlleistung des gewünschten Geräts. Letztere wird in BTU (kurz für British Thermal Unit) angegeben. Je größer der zu kühlende Raum, desto höher der empfohlene Wert der Kühlleistung.

In einer gut gedämmten, aber hellen Wohnung von 25 qm benötigen Sie zum Beispiel mindestens 6.800 BTU/h, umgerechnet 2000 Watt, um den gesamten Wohnraum effektiv zu kühlen.

Wie wird meine Klimaanlage smart?

In der Regel ist es möglich, herkömmliche Klimageräte mit smarter Technologie nachzurüsten. Doch wie genau funktioniert das? Die Antwort hängt vom Bautyp ab: Bei mobilen Monoblock-Geräten sind andere Schritte erforderlich als bei Split-Klimaanlagen.

Monoblock: Mobile Klimaanlage per App steuern – smarte Stecker machen es möglich

Mit nur wenigen Schritten machen Sie wirklich jeden Monoblick intelligent. Die Lösung: Sie greifen auf Smart Home Steckdosen zurück, um das Raumklima über einen kleinen Umweg smart zu regulieren:

  1. Sie installieren einen smarten Zwischenstecker im zu kühlenden Raum.

  2. Sie verbinden diesen gemäß der Anleitung mit Ihrem Smartphone​​​​​​​.

  3. Sie stecken Ihre Monoblockklimaanlage ein.

Von nun an lässt sich die mobile Klimaanlage bzw. die Steckdose, über die die Stromversorgung der Klimaanlage läuft, per App steuern. In der App legen Sie fest, ob der smarte Stecker Strom weitergibt oder nicht. Damit steuern Sie den Betriebszustand des Klimageräts.

Split-Gerät in das Smart Home integrieren: Fest verbaute Klimaanlagen mühelos nachrüsten

Die Voraussetzung, um aus einer Split-Klimaanlage ein intelligentes Gerät zu machen, ist ein Infrarot-Empfänger in der Klimaanlage. Sobald eine Fernbedienung bei der Klimaanlage dabei ist, trifft dies auf das Gerät zu. Über das Infrarot-Signal kann auch das Smartphone die Temperatursteuerung übernehmen.

Um das Smartphone als Temperaturregler einzusetzen, braucht es eine einmalige Anschaffung: Sie benötigen einen smarten Klimaregler. Er dient als zentrale Steuereinheit (auch Hub, Bridge oder Gateway genannt), indem er die Befehle, die das Smartphone via WLAN sendet, in Form eines Infrarot-Signals an die Klimaanlage weitergibt.

Bei einem fest verbauten Split-Gerät bietet sich folgende Nachrüstung an:

Herunterladen der Hersteller-App

Laden Sie sich die App des Herstellers für die smarte Steuerung bzw. Klimasteuerung (Steuereinheit) auf Ihr mobiles Endgerät.

Schalten Sie die Steuereinheit ein.

Registrieren sie das Kühlgerät in der App.

Verbinden Sie das Kühlgerät mit Ihrem WLAN.

Richten Sie die Klimaanlage ein. Halten Sie hierfür die Fernbedienung der Anlage bereit. Der Assistent in der App navigiert Sie durch den Prozess.

Positionieren Sie die Steuereinheit an der Wand.

Überprüfen Sie, ob die drahtlose Steuerung der Klimaanlage via Smartphone glückt.

Nach erfolgreicher Installation stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten der Individualisierung und Automatisierung Ihrer Klimaanlage zur Verfügung. So richten Sie personalisierte Einstellungen ganz nach Ihrem Geschmack ein.

Wer bietet smarte Klimaregler an?

Smarte Klimaregler werden unter anderem von folgenden Herstellern angeboten:

  • Tado: Mit dem tado smart AC control (V3+)
  • Daikin: Mit dem DAIKIN Online Controller
  • Sensibo: Mit Sensibo Air

Wissenswert: Die genannten Steuereinheiten sind allesamt mit Amazon Alexa und Google Assistant steuerbar. Seit der neusten Generation von Sensibo sind sie zudem alle mit dem Apple HomeKit kompatibel. Nutzer von Apple iPhone oder iPad können die smarten Klimaregler daher auch bequem mit der Sprachsteuerung via Siri an- und ausschalten.

Die möglichen Befehle entsprechen dem, was Sie vorher über die zugehörige Fernsteuerung einstellen konnten:

  • ON/OFF: Auf Knopfdruck oder Sprachbefehl kühlt die Klimaanlage so lange, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Danach hält sie die Wunschtemperatur, bis diese geändert oder das Gerät ausgeschaltet wird
  • Temperatur: Stellen Sie zum Beispiel angenehme 21 Grad Celsius Innentemperatur ein. Kühlere Raumluft gilt als weniger ratsam aufgrund des Erkältungsrisikos
  • Modus: Viele Klimaanlagen verfügen neben der Kühlung über einen Ventilator- und einen Trocken-Modus

Neben diesen Standard-Funktionen gibt es dank der Smart Home Technologie zudem einige praktische Erweiterungen.

Was kann eine smarte Klimaanlage?

In der zugehörigen App der Split-Klimaanlage lassen sich verschiedenste Automationen vornehmen. So unter anderem diese:

  1. Schlaf-Modus: Stellen Sie ein Zeitintervall ein, wann die Klimaanlage kühlen und wann sie abgeschaltet sein soll. Der Vorteil: Sie verkühlen Sie sich nicht im Schlaf und können Energie sparen
  2. Zeit-Modus: Indem Sie Zeitpläne einrichten, regulieren Sie, wann die Klimaanlage welchen Raum kühlt. So ist das Arbeitszimmer zu Bürozeiten angenehm kühl und anschließend dann das Wohnzimmer
  3. Geofencing: Wenn Sie auf Ihrem Smartphone die Standort-Erkennung durch die smarte Steuereinheit zulassen, ist es möglich, dass sich die Klimaanlage beim Gehen aus- und bei der Rückkehr nach Hause einschaltet. Dies passiert automatisch – ohne weiteres Zutun. Die technische Basis sind intelligente „Wenn-Dann-Verknüpfungen“ – zu Englisch: „If This, Then That“ (IFTTT) vom gleichnamigen Anbieter IFTTT
  4. Fenster-Offen-Funktion: Durch die Ergänzung mit einem Kontakt am Fenster schaltet sich die Klimaanlage ab, sobald Sie lüften. So sparen Sie Strom
  5. Infos und Analysen: In der zugehörigen App finden Sie Informationen zur aktuellen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Auch Empfehlungen, zum Beispiel bei starkem Pollenflug, finden Sie in der Anwendung

Es ist augenscheinlich: Der Komfort an ohnehin schon anstrengenden heißen Tagen lässt sich mit smarten Klimaanlagen enorm steigern. Doch welche Vorteile bietet es noch, das Smart Home durch eine intelligente Klimaanlage zu erweitern?

Was spricht für und gegen ein Smart Home mit Klimaanlage?

Es gibt eine Vielzahl an Argumenten, die für die Anschaffung einer smarten Klimaanlage sprechen. Dennoch sind auch die Nachteile eines intelligenten Klimageräts nennenswert:

Vorteile

Nachteile

Allgemein:

  • bessere Luftqualität: Angepasste Raumtemperatur
  • mehr Wohlbefinden, bessere Konzentration und besserer Schlaf
  • Schutz vor Schimmelbildung, Pollen, Staub und Lärm
  • Mögliche Ergänzung eines intelligenten Sicherheitssystems: Sie müssen für angenehme Temperaturen – besonders in der Nacht – kein Fenster öffnen

Speziell für intelligente Klimageräte gilt:

  • individualisierte Funktionen (Zeitpläne, IFTTT, Fenster-Offen-Funktion, Geofencing, etc.)
  • zusätzliche Informationen (über die aktuelle Raumfeuchtigkeit- und Temperatur, über Pollenflug etc.)
  • Möglichkeit, Klimaanlage zu optimieren und Energie zu sparen
  • Einbettung in bestehende Smart Home Systeme von Apple, Google, Amazon und mehr

Allgemein:

  • hohe Betriebskosten: insbesondere bei niedriger Energieeffizienz, hohe Ausgaben für Strom
  • Lärmbelastung: Kann je nach Modell und Hersteller Hausbewohner oder Nachbarn durch Lärm stören
  • manchmal finden umweltschädliche Kühlmittel Verwendung
  • smarte Beleuchtung durch Rollos und Jalousien hilft ebenfalls gegen Hitze im Sommer

Speziell für intelligente Klimageräte gilt:

  • Anschaffungskosten: Nicht nur die Klimaanlage gilt es zu kaufen, auch zusätzlich das intelligente Steuerelement
  • auch per Fernsteuerung ist eine bequeme Bedienung möglich, solange Sie sich in der Nähe befinden

Wissenswert: Wer den Energieverbrauch reduzieren und damit die Umwelt schonen möchte, der kann auf Inverter-Klimaanlagen zurückgreifen. Dabei handelt es sich um umweltfreundlichere Varianten der gängigen Split-Geräte.

Das mit Abstand am häufigsten genannte Argument gegen smarte Klimaanlagen sind die Kosten: Hier kommen intelligente Ventilatoren ins Spiel.

Welche alternative Kühlmöglichkeiten gibt es?

Eine kostengünstige Alternative zu Klimaanlagen stellt ein Ventilator dar. Neben dem Preis spricht auch der geringe Aufwand bei Installation und Nachrüstung für diese Kühloption.

Allerdings sind Ventilatoren häufig deutlich lauter als Klimaanlagen. In der Regel senken sie auch die Raumtemperatur nicht – abgesehen von neueren Modellen, die über eine Wasserkühlung verfügen.

Das bedeutet aber nicht, dass Ventilatoren nicht wirken: Sie verdanken ihren Effekt der Verdunstungskälte. Der Schweiß auf der Hautoberfläche verdunstet durch den Windstoß, den Ventilatoren erzeugen. Dies hat einen kühlenden und erfrischenden Effekt. Doch wie wird ein Ventilator smart? Hierbei bieten sich zwei zentrale Optionen.

Entweder rüsten Sie das bestehende Gerät mit einer smarten Steckdose nach und schalten es fortan bequem mit dem Smartphone an oder aus. Bei dieser Option haben Sie generell weniger Funktionen. Weder der Rotationswinkel noch die Position und Stärke lassen sich dann drahtlos regulieren. Diese Einstellungen nehmen Sie weiter direkt am Gerät vor.

Oder Sie schaffen sich einen smarten Ventilator an. Dieser ist meist Alexa und Google Assistant kompatibel. Nennenswerte Marken sind hier Sichler und Schwarze. Die jeweils zugehörigen mobilen Anwendungen bieten einen breiten Funktionsumfang:

  • Geschwindigkeiten: In der App lässt sich bequem zwischen den Geschwindigkeiten leicht, mittel und stark wechseln
  • Modi: Ebenso einfach wechseln Sie zwischen einem konstanten, einem wechselnden und sanften Luftstrom (manchmal auch als Naturmodus bezeichnet). Selbst die Rotation lässt sich herstellerabhängig mit dem Smartphone zwischen 45 und 80 Grad variieren
  • Timer-Funktion: Auch bei den Ventilatoren gibt es feste Intervalle, die sicherstellen, dass sich das Gerät eigenständig ausschaltet – beispielsweise nach dem Einschlafen

Ob die App noch über zusätzliche Funktionen verfügt, ist wie so oft eine Frage des Preises. In den meisten Fällen kostet sie das jedoch immer noch weniger als eine Klimaanlage – wenngleich Sie womöglich Abstriche bei der Effektivität der Kühlmethode machen müssen.

Für besseres Klima: Schwitzen war gestern, intelligent kühlen ist morgen

Smart Home Systeme finden immer mehr Zuspruch: Mähroboter, Saugroboter und intelligente Beleuchtung sind mittlerweile fast jedem bekannt. Doch auch Klimaanlagen und Ventilatoren sind smarte Begleiter.

Egal ob fest installierte Split-Klimageräte oder mobile Klimaanlagen: In wenigen Schritten rüsten Sie die smarte Steuerung bei herkömmlichen Geräten nach. Wer Kosten sparen möchte, greift auf smarte Ventilatoren zurück, um das Raumklima angenehmer zu gestalten. Die Wirkung ist dieselbe: Sie erhalten auf Knopfdruck ein angenehm temperiertes Zuhause.

Neben der Wunschtemperatur lassen sich für viele Geräte aber auch Timer stellen: So schaltet sich die Klimaanlage aus, sobald Sie eingeschlafen sind. In Verbindung mit weiteren Smart Home Möglichkeiten sind die Gestaltungsmöglichkeiten nahezu grenzenlos.

FAQ: Wissenswertes rund um Klimaanlagen im Smart Home

Klimaanlagen für Haus und Wohnung – welches Klimagerät eignet sich für Ihr Zuhause?

Im privaten Kontext kommen vor allem Split-Geräte und mobile Klimaanlagen zum Einsatz. Während bei Split-Klimaanlagen eine zweigeteilte Komponente verbaut ist, die warme Luft mithilfe eines Kältemittels direkt durch die Hauswand nach außen abgibt, bedarf es bei mobilen Monoblockgeräten eines Abluftschlauches durch das Fenster.

Wenn Sie intelligente Klimaanlagen und Ventilatoren einsetzen, sollten Sie in jedem Fall auf die Lautstärke und den Energieverbrauch achten. Bei Klimageräten ist außerdem die Kühlleistung in der Einheit BTU entscheidend. Die meisten Optionen – Klimaanlagen wie auch Ventilatoren – lassen sich mühelos in etablierte Smart Home Systeme von Amazon, Google oder Apple integrieren.