Einstellungen, Daten, Nutzer, Plattformen
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Sicherheit in sozialen Netzwerken – so sind Sie sicher unterwegs auf Facebook, Instagram & Co.

8 Tipps zur Erhöhung der Sicherheit in den Sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke sind ein wichtiges Medium für Milliarden Nutzer weltweit, um sich auszutauschen, über Produkte zu informieren oder um persönliche Informationen im Netz zu finden. Doch leider ist das Social Web auch mit einigen Gefahren verbunden. Grund genug, sich genauer mit der Sicherheit in sozialen Netzwerken zu beschäftigen, damit Sie sicher auf Facebook & Co. unterwegs sind.

Facebook, Instagram und andere soziale Netzwerke bieten Milliarden Menschen auf der Welt die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren. Im Gegensatz zu einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht werden Inhalte aus den virtuellen „Gesprächen“, den Chats sowie die Informationen über die jeweilige Person auf einem physischen Datenträger gespeichert.

Alles, was Sie also in Ihrem Profil über sich angeben und alles, was Sie mit anderen austauschen, wird auf einem Server des sozialen Netzwerks gespeichert. Darüber hinaus sind viele Informationen über Sie in den Standardeinstellungen öffentlich. Das bedeutet, dass andere Nutzer Ihre Infos zum Beispiel über Suchmaschinen finden können. Ein Großteil Ihrer Informationen ist wiederum für angemeldete Nutzer im Netzwerk, für Freunde Ihrer Freunde oder andere einsehbar. Selbst wenn Sie also die striktesten Privatsphäre-Einstellungen wählen, können andere in sozialen Plattformen immer noch viel über Sie erfahren.

Diese Gefahren und Risiken können auf Nutzer von sozialen Netzwerken lauern

Das Internet ist seit Beginn seiner kommerziellen Nutzung Ende der 1990er-Jahre ein Einfallstor für Cyberkriminalität. Leider bleiben auch soziale Netzwerke nicht davon verschont. Die Themen Internetsicherheit und Datenschutz spielen auch im Social Web eine zentrale Rolle.

Ihre persönlichen Daten sind öffentlich

Soziale Netzwerke sind darauf ausgelegt, persönliche und private Informationen mit anderen auszutauschen. Während wir uns jedoch mit Freunden problemlos unterhalten können, ohne dass Dritte daran teilhaben, ist eine solche „Unterhaltung“ in sozialen Netzwerken nicht möglich. Denn alle Daten, die wir über das Netzwerk austauschen, werden auf Servern gespeichert. Darüber hinaus werden viele persönliche Daten nicht „privat“ gesichert, sondern öffentlich geteilt.

Das können E-Mail-Adressen, Hobbys, eigene Vorlieben oder auch Handynummern sein. All diese Daten können dann von Dritten genutzt werden.

Was kann mit diesen Daten geschehen?

Werbefirmen verwenden solche Daten häufig für Webspam. Kriminelle hingegen können persönliche Angaben für ihre Machenschaften einsetzen. Öffentlich gepostete Bilder werden für „Fake“-Profile verwendet oder können in falschem Kontext für Werbung, Fake News oder andere Zwecke im Internet eingesetzt werden.  

Veröffentlichte, private Bilder oder Texte sind auch im beruflichen Kontext ungünstig. Viele Arbeitgeber recherchieren zum Beispiel vor der Einstellung eines Kandidaten auf Social Media, um sich über diesen zu informieren. Verfängliche Texte, freizügige Bilder oder Fotos von enthemmten Feiern können dann nachteilig bei einer Bewerbung sein.

Soziale Plattformen sind für Kriminelle häufig ein lohnenswertes Ziel, um an persönliche Daten von potenziellen Opfern zu gelangen. Zu diesem Zweck versenden Cyberkriminelle zum Beispiel gefälschte Mails, die vermeintlich von einem sozialen Netzwerk versendet wurden. Klicken Nutzer dann auf die Links in der Mail, öffnet sich eine „Fake“-Seite, auf welcher sie sich mit ihren Nutzerdaten für das soziale Netzwerk einloggen sollen. Sobald die Daten eingegeben wurden, können Kriminelle die persönlichen Daten ändern und im Namen der betroffenen Nutzer Spam-Nachrichten, Malware oder andere schädliche Nachrichten an deren Netzwerk verschicken.

Durch Hacking können Kriminelle Ihren Nutzer-Account übernehmen. In Ihrem Namen spionieren Cyberkriminelle dann zum Beispiel Ihre Freunde aus oder sie versenden Nachrichten. Eine häufig genutzte Masche ist das Vortäuschen einer Notsituation, um Geld von befreundeten Nutzern zu bekommen. Durch das Ausspionieren über gehackte Social-Media-Profile können Kriminelle zum Beispiel auch herausfinden, ob ihre Opfer im Urlaub sind. Ist niemand zuhause, besteht die Gefahr, dass das Haus oder die Wohnung ausgeraubt werden.

Cyberkriminelle nutzen das gegenseitige Vertrauen in sozialen Netzwerken für ihre Zwecke. So versenden sie nach einem Identitätsdiebstahl zum Beispiel gefälschte Nachrichten über das Netzwerk. In diesen Nachrichten befinden sich Links zu manipulierten Websites. Werden diese Internetseiten aufgerufen, kann sich Schadsoftware wie ein Computerwurm oder ein Virus installieren. Zwar können Antivirenprogramme dabei helfen, derartige Angriffe zu verhindern. Doch auch Firewall und Antivirus bieten nie einen 100-prozentigen Schutz.

Neben gefälschten Nachrichten sind auch gefakte Spiele-Apps für Social Media oder andere Anwendungen von Drittanbietern beliebte Medien, über welche Kriminelle Zugriff auf Nutzerkonten erhalten, um dann Schadprogramme zu verbreiten.

Die Sicherheit in sozialen Netzwerken spielt auch beim Thema „Mobbing“ eine wichtige Rolle. So sind vermeintliche „Freundschaften“ mit nur einem Klick geschlossen und schon werden ganz persönliche Daten in einem Netzwerk geteilt, dessen Mitglieder Sie oder Ihr Kind nicht wirklich kennen.

Diese Offenheit und das oftmals zu große Vertrauen öffnet Mobbing Tür und Tor. Auch Stalker oder sogenannte „Cyberstalker“ nutzen die Anonymität im Internet, um ihre Opfer zu bedrängen.

Mobbing kann insbesondere für Kinder und Jugendliche ernsthafte Konsequenzen haben. Denn ein Großteil ihres Lebens spielt sich in sozialen Netzwerken ab. Werden sie dort öffentlich gemobbt, steigt die psychische Belastung und es besteht die Gefahr von Depressionen, Bulimie, Zwängen oder anderen psychischen Krankheiten. Diese können Kinde ein Leben lang begleiten.

8 Praxistipps: So erhöhen Sie Ihre Sicherheit in sozialen Netzwerken

  1. Einer der wichtigsten Tipps: Seien Sie sparsam mit persönlichen Informationen. Je mehr Sie auf Social Media von sich preisgeben, desto mehr Infos über Sie, Ihre Familie, Ihre Lebenssituation, Ihren Wohnort oder Ihren Beruf können in die falschen Hände gelangen.
  2. Verwenden Sie am besten zum Einloggen für jedes soziale Netzwerk eine andere E-Mail-Adresse sowie ein sicheres Passwort. So stellen Sie sicher, dass mit einem gehackten Mail-Account gleich alle Social-Media-Profile gehackt werden können. Unterschiedliche Mail-Adressen bieten nicht nur Schutz vor Diebstahl, sondern verhindern, dass Kriminelle oder Werbeunternehmen einfach Profile erstellen können. Sichere Passwörter können Sie mit einem passenden Tool erstellen. Grundsätzlich gilt aber: Je länger das Passwort ist und je mehr unterschiedliche Zeichen, Zahlen inklusive Sonderzeichen es enthält, desto besser. Geben Sie Ihre Passwörter und Zugangsdaten außerdem nie an Dritte weiter. Zusatztipp: Verwenden Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn es möglich ist. Diese Variante bietet mehr Sicherheit beim Einloggen, da neben dem Passwort noch ein weiterer Sicherheitsfaktor wie zum Beispiel eine SMS an Ihr Smartphone erforderlich ist.
  3. Fügen Sie neue Kontakte mit Vorsicht hinzu: Je kleiner Ihr persönliches Netzwerk ist, desto mehr Überblick haben Sie über die geteilten Informationen. Akzeptieren Sie Kontaktanfragen nicht blind. Fragen Sie bei vermeintlichen Anfragen von Freunden lieber noch einmal per WhatsApp oder Mail nach, ob die Einladung wirklich von der betreffenden Person stammt. Nehmen Sie am besten nur Personen in Ihr Netzwerk auf, die Sie auch im wirklichen Leben kennen.
  4. Installieren Sie Apps, Add-Ons für Social Media nur mit Vorsicht: Anwendungen von Drittanbietern bergen immer die Gefahr, ausspioniert zu werden.
  5. Vermeiden Sie es, dauerhaft eingeloggt zu bleiben: Insbesondere bei Smartphone-Apps besteht die Gefahr, dass Kriminelle Ihre Daten nutzen können, wenn sie Ihr Handy stehlen. Loggen Sie sich am besten aus, wenn Sie die soziale Plattform gerade nicht nutzen.
  6. Löschen Sie Ihr Konto, wenn Sie ein soziales Netzwerk nicht mehr nutzen: Durch die Löschung des Nutzerkontos werden zwar nicht sofort all Ihre Daten gelöscht, doch gibt es für Kriminelle keine Möglichkeit mehr, Ihr Konto zu missbrauchen.
  7. Prüfen Sie die Privatsphäre-Einstellungen des sozialen Netzwerks: Der Datenschutz ist bei sozialen Netzwerken ein wichtiges Thema. Prüfen Sie genau, welche Daten das Netzwerk wie verwenden darf. Ein Blick in die AGB ist immer sinnvoll.
  8. Nutzen Sie Ihr Social-Media-Konto nicht zum Einloggen auf anderen Seiten: Viele Internetdienste bieten an, dass Sie zum Beispiel Ihr Gmail-(und somit auch YouTube)Konto oder Facebook-Konto zum Einloggen verwenden können. Das mag zwar praktisch sein, ist aber hinsichtlich der Datensicherheit schlecht. Durch die Verknüpfung Ihres Social-Media-Kontos mit anderen Diensten steigt die Gefahr, dass Dritte Zugang zu Ihren Daten erhalten können.

Fazit: Sparsam mit Daten und wachsam bei Kontakten

Wer auf Social Media aktiv ist, sollte immer daran denken, dass das „Internet nie vergisst“. Alle Daten werden gespeichert. Deshalb gilt die Devise: Seien Sie geizig mit persönlichen Daten und vertrauen Sie nicht blind jedem Follower oder „Freund“, den Sie nur über das Internet kennen.