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Vorsicht vor Betrug: Mehr Sicherheit beim Online Shopping

Mit diesen Tricks und Tipps können Sie sich vor Betrügern schützen

Im Internet lässt sich nicht nur alles finden, was das Herz begehrt – auch die Preise scheinen attraktiv. Verbraucher können Produkte verschiedener Hersteller schnell und einfach vergleichen und am Ende das beste Angebot wählen. Mit einer Online Bestellung erhalten Sie die gekaufte Ware direkt zu sich nach Hause geliefert. Zusätzliche Wege fallen damit vollkommen weg. Jedoch ist Vorsicht geboten: Günstige Preise und Sonderangebote sind nicht selten ein Lockmittel von Betrügern. Wenn Sie die Tricks und Maschen der Täter kennen, kaufen Sie online vorsichtiger und sicherer ein.

Wie schütze ich mich beim Online Shopping: Betrug vermeiden

Nicht nur Käufer und Verkäufer haben die vielfältigen Möglichkeiten des Online Shoppings und des Internets erkannt: Auch Betrügern bietet das Netz Chancen für kriminelle Aktivitäten. Gerade weil der Austausch von Ware gegen Bezahlung nicht in direktem Kontakt erfolgt, entstehen Sicherheitslücken, die Täter für sich nutzen können.

Prinzipiell gilt: Wer vorsichtig agiert und Auffälligkeiten im Blick behält, ist beim Online Shopping auf der sicheren Seite. Verwerfen Sie das Einkaufen im Netz nicht schon im Vorhinein als Option, nur weil die Möglichkeit des Betrugs besteht.

Bei jeder Kauftransaktion – auch im stationären Einzelhandel – besteht die Gefahr der Täuschung. Das Risiko lässt sich off- wie auch online jedoch eingrenzen, indem Sie auf bestimmte Anzeichen achten und besonders kritische Situationen vermeiden.

So raffiniert Onlinehändler die Shoppingmöglichkeiten für Kunden inzwischen gestalten, so durchdacht scheinen auch die Fallen der Täter. Wie lassen sich also die Sicherheitslücken und Tricks der Betrüger erkennen? Und wie sieht ein sicheres Kaufverhalten überhaupt aus?

Sicherheit beim Online Shopping: Die Wege und Tricks der Betrüger im Internet

Auf der Suche nach dem besten Angebot, der höchsten Qualität und dem niedrigsten Preis geraten im Netz einige Faktoren schnell in den Hintergrund: so etwa die Vertrauenswürdigkeit und die Sicherheit der Onlineshops.

Wird man fündig oder entdeckt ein besonders günstiges Produkt – welches unter Umständen auch nur für einen kurzen Zeitraum erhältlich ist – greift man schnell zu. Schließlich könnten andere Interessenten flinker sein.

Beim Online Shopping achten Sie womöglich nicht automatisch auf alle Details. Viele Betrüger machen es sich zunutze, dass Online-Käufe schnell verlaufen: Kunden schaffen es nicht, alle Informationen in so kurzer Zeit zu überblicken. Auffälligkeiten gehen in der Informationsflut unter. Aus diesem Grund hilft es, die Ideen und Pläne der Täter zu kennen. Wenn Sie diese Maschen im Hinterkopf behalten, können Sie gezielt Risiken vermeiden.

Auf den ersten Blick: Diese Indizien enttarnen Betrüger

Natürlich verhalten sich Kriminelle im Netz unterschiedlich. Sie müssen sich schließlich immer wieder neue Strategien einfallen lassen, damit Polizei und Behörden ihre Taten nicht aufdecken. Trotzdem können Sie lernen, Betrüger zu erkennen und besonders häufige Fallen zu umgehen. Welche Schritte lassen sich beim Besuch einer Website befolgen? Wann sollten die Alarmglocken bei Ihnen läuten?

Zunächst können Sie auf folgende Merkmale der besuchten Website achten:

  • Ist die Internetadresse vertrauenswürdig?
  • Welche Zahlungsweisen kann ich auswählen?
  • Sind die Preise auffällig hoch oder niedrig?

Ein erster Blick sollte auf die Adresszeile (auch URL-Zeile genannt) Ihres Internetbrowsers wandern. Fällt Ihnen etwas an der Adresse des besuchten Onlineshops auf? Erscheint Ihnen die Domainendung (.de für Deutschland, .com für internationale Shops) seltsam, sollten Sie Verdacht schöpfen. Auch eine limitierte Anzahl von Zahlungsweisen kann auf einen fragwürdigen Onlineshop hinweisen.

Akzeptiert der Verkäufer beispielsweise ausschließlich die Bezahlung per Vorkasse, also über eine Überweisung vorab, ist es sinnvoll, den Kauf nicht zu tätigen. So sehr niedrige Preise zum Shoppen verlocken, so gut können Sie als Köder dienen und einen Betrug anbahnen. Doch auch überzogene Preise sollten Sie nachdenklich stimmen. Daher gilt: Wägen Sie immer das Preis-Leistungs-Verhältnis ab.

Gütesiegel und Qualitätsnachweise – wem kann ich trauen?

Neben diesen ersten Merkmalen gelten weitere Anzeichen als relevant für die Enttarnung krimineller Aktivitäten im Internet. Betrüger missbrauchen beispielsweise Shop-Elemente, denen Verbraucher normalerweise vertrauen und die die Qualität von Produkten sichern. Solche Siegel werden in gefälschte Verkaufsplattformen (auch Fake Shops genannt) integriert, um Seriosität zu suggerieren.

Zu den genannten Bausteinen gehören unter anderem Gütesiegel, mit denen Sie Fake Shops enttarnen können. Bleiben Sie kritisch, wenn Sie in Onlineshops Artikel mit Qualitätsnachweisen entdecken. Ist das Siegel geschützt? Existiert es offiziell überhaupt? Die Seriosität des Shops lässt sich prüfen:

  • Folgen Sie dabei nicht dem Link des Siegels auf der jeweiligen Shopseite.
  • Suchen Sie stattdessen die offizielle Webseite des Siegel-Anbieters.
  • Dort lässt sich in der Regel eine Liste aller Shops finden, die das Siegel auf regulärem Weg erhalten haben.
  • Finden Sie den besuchten Shop nicht, ist von einem Betrug auszugehen.

Auch wenn Sie bestimmte Siegel bereits kennen, sollten Sie Ihnen nicht blind vertrauen. Im Internet lassen sich Angaben leicht fälschen. Führen Sie deshalb immer eine Gegenkontrolle durch und kontrollieren damit die Glaubwürdigkeit des jeweiligen Shops.

Shopbewertungen: Wie hilfreich sind Rezensionen?

Auf der Suche nach dem besten Produkt achten viele Kunden nicht nur auf den Preis und die Angaben des Händlers. Auch die Meinung anderer Käufer zählt. Schließlich haben sie den jeweiligen Artikel bereits begutachtet und Erfahrungen gesammelt. Hier gilt: Bewertungen können helfen, sollten aber dennoch mit Vorsicht gelesen werden. Kritische Hinweise auf betrügerische Aktivitäten liefern folgende Auffälligkeiten:

  • Wenige Bewertungen der Ware bzw. des Händlers
  • Ausschließlich positive Rezensionen
  • Anonymität: Der Händler verdeckt Kundenbewertungen und hält sein Profil anonym

Die Anzahl und Art der Rezensionen anderer Kunden kann Aufschluss über die Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers geben. Einige Webseiten bieten die Möglichkeit, nicht nur Produkte, sondern auch Händler zu bewerten. Ein durchweg positiv bewertetes Profil sollte Sie skeptisch stimmen.

8 Möglichkeiten, sich vor Betrug zu schützen

Obwohl die Maschen der Betrüger ausgefeilt und durchdacht sind, können Sie sich als Verbraucher schützen. Diese Schritte helfen Ihnen dabei, nicht auf die Tricks der Betrüger hereinzufallen:

Schützen Sie Ihre Shop-Accounts mit einem sicheren Passwort

Es ist sinnvoll, Ihre Passwörter durchdacht zusammenzusetzen und nicht zu einfach zu gestalten. Nutzen Sie für Ihre Kundenkonten unterschiedliche Passwörter, die Sie gegebenenfalls über einen Passwort Manager verwalten. Wenn Sie das Betrugsrisiko geringhalten möchten, behalten Sie zudem Ihre Zugangsdaten für sich und geben sie nicht an Dritte weiter.

Verlangt der Anbieter Ihres gewünschten Produkts einen Kauf zwingend per Vorkasse, ist es ratsam, einen anderen Webshop aufzusuchen. Besonders empfehlenswert ist dagegen die Zahlung via Rechnung: Nutzen Sie diese Zahlungsart, können Sie die Ware zunächst begutachten und müssen erst im Nachgang bezahlen.

Ist Ihr Paket lange unterwegs, kann das bei kleinen Webshops an den Kapazitäten liegen – im schlimmsten Fall aber an einem Betrug. Behalten Sie die Lieferung deshalb immer im Auge. Eine erhöhte Vertrauenswürdigkeit erreichen Anbieter durch

  • Offizielle Bestellbestätigungen
  • Die Möglichkeit der Versandverfolgung

Gegebenenfalls können Sie sich bei einer großen Lieferverzögerung mit dem Händler in Verbindung setzen: Setzen Sie ihm schriftlich eine Frist für die Zustellung, um sich rechtlich abzusichern.

Trotz Aufpreis lohnt sich die zusätzliche Absicherung – gerade bei hochwertigen Produkten. Bei einem Verlust der Bestellung erhalten Sie so je nach Versicherung Ihr Geld zurück. Außerdem lassen sich Lieferwege einfacher nachvollziehen.

Die Kontaktmöglichkeiten des Anbieters haben eine große Aussagekraft: Ist der Händler nur per E-Mail erreichbar? Gibt es sprachliche Verständigungsschwierigkeiten? Ist der Betreiber des Shops nicht oder nur schwer zu erreichen, kann das auf ein kriminelles Werk hinweisen. Prüfen Sie deshalb auch, ob ein offizieller Eintrag der Firma im Telefonbuch oder im Netz vorhanden ist.

Einige Firmen oder Hersteller von Markenprodukten haben Betrüger bereits entdeckt und weisen auf ihren eigenen Webseiten auf die konkreten Machenschaften der Täter hin. Sehen Sie sich den Internetauftritt des Originalherstellers an. Liegt eine solche Warnung vor?

Spezielle Add-ons (Anwendungsprogramme, die sich zusätzlich installieren lassen) helfen Ihnen, Fake Shops und Betrüger zu enttarnen. Sie erhalten bei Verdacht eine Benachrichtigung und können riskante Internetauftritte meiden. Ebenso sinnvoll lassen sich Virenschutzprogramme einsetzen.

Bei Fragen zum Online-BankingOnline Shopping aber auch in Betrugsangelegenheiten kann Ihnen Ihre Bank weiterhelfen. Dazu gehören unter anderem Tipps zur:

  • 2 Faktoren Autorisierung bzw. Authentifizierung
  • Nutzung von Kreditkarten und Lastschriftverfahren
  • Infos zu Betrugsmaschen

Es lohnt sich, nur innerhalb der Öffnungszeiten Ihrer Bank online einzukaufen. So erreichen Sie in Notfällen einen Ansprechpartner.

Polizei und Verbraucherzentrale können Ihnen weitere Tricks der Betrüger nennen. Ihre Webauftritte geben außerdem Auskunft über Erfahrungen anderer Betrugsopfer, Abzocke-Maschen und seriöse Internetseiten, die Ihnen im Ernstfall helfen können.

Fake Shops erkennen und sicher einkaufen

Insgesamt lassen sich viele Techniken nutzen, um Gefahren im Internet zu erkennen und zu umgehen. Obwohl Betrüger im Netz ausgefeilte Taktiken verwenden, können Sie sie entlarven. Fake Shops – also falsche Onlineshops – fallen durch Ungereimtheiten auf. Auffällige Details sollten Ihren Verdacht wecken.

Folgende Elemente gehören zu einem ordnungsgemäß angelegten Webshop:

  • Vollständiges Impressum
  • Offenlegen der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)
  • Fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik
  • Stimmigkeit: Sowohl das Design als auch der Inhalt passen zusammen und sind lückenlos
  • Korrekter Domainname: Die Webadresse des Shops entspricht dem Namen des Händlers

Besuchen Sie zum Beispiel einen Onlineshop für Damen- und Herrenmode, der vor allem Markenartikel verkauft, sollten Sie die Glaubwürdigkeit prüfen. Handelt es sich womöglich um gefälschte Produkte? Achten Sie auf die oben genannten Aspekte.

Tipps und Unterstützung im Betrugsfall

Als Opfer von Betrug gilt es, schnell zu handeln. Kunden bemerken kriminelle Machenschaft an verschiedenen Schwierigkeiten und Ärgernissen. Sobald eine Ungereimtheit auftritt, sollten Sie aktiv werden. Unter anderem kann es passieren, dass Sie

  • Keine, gefälschte oder qualitativ schlechte Artikel erhalten
  • Ihr Geld nach einer Rücksendung nicht wieder bekommen
  • Persönliche Daten missbräuchlich weitergegeben werden

Kontaktieren Sie den Händler und versuchen Sie, über die jeweilige Bank Ihr Geld zurückzubuchen. Im Betrugsfall sollten Sie Anzeige bei der Polizei erstatten. Bei diesem Vorgang helfen Ihnen Ihre Dokumente und Kontaktinformationen des Verkäufers.

Diese Details dienen gegebenenfalls als wichtiges Beweismittel

  • Verlauf des Kaufs
  • Bestellinformationen
  • Daten des Händlers und des Onlineshops

Heben Sie alle Unterlagen und Dateien auf oder sichern Sie diese auf ihrem Computer. So kann die Polizei Ihnen am ehesten weiterhelfen und die gesammelten Informationen über den Täter für die Ermittlungen verwenden.

Fazit: Online Shopping Betrug durch aufmerksames Einkaufen vermeiden

Der Einkauf im Internet bietet vielfältige Möglichkeiten. Doch mit dem Online Shopping sind nicht nur Vorteile verbunden. Der direkte zwischenmenschliche Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer fehlt. Dies erleichtert Betrügern die Arbeit.

Neben Abofallen warten im Netz auch Fake Shops oder Täuschungsfallen durch bestimmte Zahlarten. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Verkäufer die vermeintlich sichere Zahlmethode PayPal anbieten. Jedoch bietet die „Freunde und Familie“-Option keinen Käuferschutz, was von Betrügern gezielt ausgenutzt wird.

Daher gilt: Augen auf beim Onlinekauf! Sowohl besonders günstige als auch besonders hohe Preise sollten Sie stutzig machen. Dasselbe gilt für Onlineshops, in denen Impressum und AGB fehlen.

FAQ

Was kann ich tun, wenn ich Opfer eines Betrugs beim Online Shopping wurde?

Sollte dieser Fall eintreten, ist es gut, schnell zu handeln und Ihre Bank zu kontaktieren. Versuchen Sie zuerst, das Geld vom Händler auf Ihr Konto zurückbuchen zu lassen. Wenn ein Betrug stattfindet, kontaktieren Sie die Polizei. Dabei sind Kontaktinformationen und Dokumente zu Kauf und Händler besonders hilfreich.

Besonders häufig nutzen Betrüger falsche oder nicht vertrauenswürdige Internetadressen. Zudem deuten wenige auswählbare Zahlungsarten auf einen Betrug hin. Ein dritter Hinweis kann zudem der Preis des Produkts sein: Ist dieser besonders hoch oder sehr niedrig, kann dies ein Anzeichen für Betrug sein.

Ist eine Website nicht seriös, können verschiedene Indizien darauf hinweisen. Achten Sie dabei vor allem auf Vollständigkeit aller offizieller Angaben im Impressum, die Stimmigkeit der Inhalte und den Domain-Namen. Auch eine fehlerhafte Rechtschreibung kann auf einen betrügerischen Shop hinweisen.