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Datenmanagement: Das müssen Sie beim Erfassen, Nutzen und Speichern von Daten berücksichtigen

Das sind die vier Arten von Daten, dieSie unbedingt kennen sollten

Für Unternehmen wird die Frage nach dem richtigen Datenmanagement immer wichtiger. Schließlich werden in Betrieben jeden Tag große Datenmengen verarbeitet und diese einerseits zur Verfügung zu stellen und sie andererseits auch zu schützen macht nur einen Teil der Datenverwaltung aus.

Was beinhaltet Datenmanagement? eine Definition

Datenmanagement bezeichnet das Erfassen, Nutzen sowie die Speicherung von Daten unter der Berücksichtigung einiger Parameter. Die Daten sollen kostengünstig, sicher und effizient verwaltet werden. Datenmanagement soll es Mitarbeitern in Unternehmen und anderen Organisationen ermöglichen, Daten zu nutzen, um Ziele zu erreichen, Entscheidungen zu treffen, Maßnahmen durchzuführen und den Wert des Unternehmens dadurch zu steigern. Diese Nutzung von Daten muss dabei unter gewissen Vorgaben geschehen und stets optimiert werden.

Datenmanagement und Prozessmanagement sind in diesem Rahmen eng miteinander verwoben. Schließlich sind Daten in vielen Unternehmen das, was den Vermögenswert einer Firma ausmacht. Um diesen Wert effizient zu schützen, aber auch neue Werte zu schaffen sowie auf bestehendes Datenmaterial problemlos zugreifen zu können, sind entsprechende Prozesse unerlässlich.

Für ein verantwortungsvolles und effizientes Datenmanagement benötigen Unternehmen ein Konzept, das alle Aspekte umfasst:

  • Daten erheben
  • Daten speichern
  • Daten verarbeiten
  • Daten archivieren
  • Daten löschen

Im besten Fall werden in diesem Konzept sowohl die Anforderungen des Unternehmens an das Datenmanagement berücksichtigt als auch die Sicherheit sowie der Schutz von Daten.

Diese 4 verschiedenen Arten von Daten gibt es

Um das Thema Datenmanagement ganzheitlich anzugehen ist es wichtig, dass Sie die verschiedenen Arten von Daten kennen. Schließlich wollen zum Beispiel personenbezogene Daten wie die Namen und Adressen von Mitarbeitern anders behandelt werden als Daten, die Sie für alle lesbar auf Ihrer Firmenhomepage veröffentlichen.

Personenbezogene Daten

Alle Daten, die sich auf bestimmte Personen beziehen wie zum Beispiel Namen, Adressen oder die Kontoverbindungen von Mitarbeitern sind personenbezogene Daten. Doch auch Messdaten sowie Kundendaten, die gesammelt werden, zählen zu den personenbezogenen Daten. Alle Daten, die sowohl die eigenen Mitarbeiter und Kunden sowie sonstige Drittpersonen betreffen, zählen als personenbezogene Daten. Diese müssen besonders geschützt werden.

Alle Daten, die Firmengeheimnisse betreffen wie zum Beispiel Steuer- und Buchhaltungsunterlagen, sind sensible Firmendaten. Auch die Daten, die im Rahmen von Projekten generiert werden wie beispielsweise Berechnungen, Rezepturen, Forschungsdaten und technisches Wissen, zählen zu den sensiblen Informationen. Interne Prozeduren oder Abläufe, Kundenlisten sowie Unternehmensstrategien zählen ebenso in diesen Bereich. Hier ist es im Rahmen der Datenverwaltung wichtig klar festzulegen, welche Informationen geschützt werden müssen und welche nicht. Üblicherweise lassen Firmen neue Mitarbeiter beim Eintritt in den Betrieb eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben, mit der sich diese verpflichten, Dritten gegenüber keine sensiblen Firmendaten preiszugeben.

Sekundärdaten entstehen aus weiterverarbeiteten Primärdaten. Sie bezeichnen also alle Daten, die für einen anderen Zweck entstehen und im Rahmen einer Maßnahme zusätzlich aufkommen. Wenn zum Beispiel auf Fotos, die vom eigenen Firmengelände gemacht und veröffentlicht werden, die Kfz-Kennzeichen von Mitarbeitern oder Kunden zu sehen sind, handelt es sich dabei um Sekundärdaten. Auch wenn zum Beispiel eine Befragung durchgeführt wurde, können Sekundärdaten anfallen. Der eigentliche Fragebogen sind Primärdaten und die Resultate, die aus diesen Primärdaten zusammengefasst werden und keinen Rückschluss mehr auf die Antwortenden zulassen, sind dann die Sekundärdaten.

Wenn auf der eigenen Firmenhomepage oder in Printdokumenten Daten mit der Öffentlichkeit geteilt werden, müssen diese bestimmten Vorgaben entsprechen. So dürfen dabei zum Beispiel keine Urheber- oder Markenrechte verletzt werden, indem zum Beispiel andere Marken als die eigene auf einem Foto zu sehen ist. Eigene Logos sowie Slogans sollten vor dem Diebstahl durch andere geschützt werden, indem sie zum Beispiel als Wort- oder Bildmarke eingetragen werden.

Datenmangement: Diese Aufgaben gibt es

In der Verwaltung von Daten fallen verschiedene Aufgaben an.

  • Datenerhebung unter der Berücksichtigung der Datensparsamkeit, das heißt es dürfen nur so viele Daten wie wirklich benötigt werden, erhoben werden. In der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist diese Pflicht zur Sparsamkeit festgelegt.
  • Datenqualität sicherstellen,indem schon bei der Eingabe von Daten sorgfältig gearbeitet wird.
  • Datenverwendung transparent machen.
  • Datentransfers vermeiden, wenn möglich. Je mehr Daten von A nach B geschoben werden, desto anfälliger werden Sie für Sicherheitslücken oder den Datenverlust.
  • Datenquellen einfach zugänglich machen.
  • Daten sicher speichern, zum Beispiel in der Cloud oder innerhalb der dafür vorgesehenen Datenbank-Software.
  • Daten sichern und regelmäßig Backups anlegen, zum Beispiel in der Cloudoder auf externen Speichermedien.
  • Dateisysteme und gesamte IT schützen, vor Hackerangriffen oder Malware. Durch Firewalls und einen aktuellen Virenschutz ist das möglich.
  • Interner Datenschutz durch die Zuweisung von Rechten innerhalb von Datensystemen. Schließlich müssen zum Beispiel Mitarbeiterdaten auch vor anderen Mitarbeitern geschützt werden.
  • Hardware schützen, vor Bränden, Wasserschäden oder Überspannung.
  • Kompetenz im Umgang mit Daten vermitteln,um Fehlbedienung zu vermeiden.
  • Datenqualität prüfen, am bestenin einer festgelegten Regelmäßigkeit.
  • Archivierung von Daten, um das Datenvolumen auf den aktuell genutzten Systemen und Geräten so schmal wie möglich zu halten. Auch müssen zum Beispiel für das Finanzamt Daten über gewisse Zeitspannen aufbewahrt werden, unabhängig davon, ob diese noch für den aktuell laufenden Geschäftsbetrieb benötigt werden.
  • Daten endgültig löschen, um einerseits Platz zu schaffen und andererseits auch die Datenschutzverantwortung loszuwerden. Es sollte vorher gründlich geprüft werden, ob die zu löschenden Daten wirklich endgültig gelöscht werden können oder ob sie nicht vielleicht doch noch an anderer Stelle gebraucht werden. Löschen ist auch nicht gleich löschen, so werden Daten auf manchen Festplatten einfach überschrieben. Um sie wirklich zu entfernen, sollten Sie mit entsprechenden Programmen wie zum Beispiel CCleaner arbeiten.
  • Rechtssicherheit beachten und durch eine regelmäßige Analyse des eigenen Datenbestandes den gängigen Gesetzen folgen.
  • Erkenntnisse transparent machen und mit anderen teilen.

Herausforderungen und Ziele im Datenmanagement

Die Herausforderung beim Datenmanagement ist, dass all diese Aufgaben ineinandergreifen und so effizient und praktikabel wie möglich gestaltet sind. Jeder Mitarbeiter sollte den Zugriff auf die Daten haben, die er benötigt, ohne den Datenschutz außer Acht zu lassen. Für Unternehmen kann eine sogenannte Data-Governance-Richtlinie sinnvoll sein. Darin wird festgelegt, wie der Umgang mit Daten im Unternehmen gehandhabt wird.

Besondere Herausforderungen im Datenmanagement entstehen unter anderem durch diese Aspekte:

  • stetig zunehmende Menge an Daten (Big Data)
  • immer perfidere Angriffe auf die Datensicherheit durch Hacker
  • sich konstant ändernde rechtliche Vorgaben wodurch Firmen stets auf dem Laufenden sein müssen

Auch Änderungen innerhalb einer Organisation verkomplizieren den Umgang mit Daten. Da das Thema Datenmanagement in vielen Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt, gibt es mittlerweile sogar feste Positionen, sogenannte Data Manager, die sich ausschließlich mit diesem Thema befassen.

Datenmanagement: 4 mögliche Software-Lösungen

Für das Datenmanagement in Unternehmen gibt es verschiedene Möglichkeiten und viele vorgefertigte Software-Lösungen:

Content-Management-Systeme

CMS sind Systeme, in denen Inhalte und Informationen gebündelt werden. Auch Datenbanken können in Content-Management-Systeme integriert werden.

Master-Data-Management

Master-Data-Managementmeint die zentrale Verwaltung von Stammdaten, also den Kerndaten einer Organisation. Ob Mitarbeiterdaten oder die Daten von Kunden – sie alle fallen unter die Stammdaten und benötigen einen besonderen Schutz.

Enterprise-Ressource-Planning-Systems

Mit solchen ganzheitlichen Softwares lassen sich alle Ressourcen einer Organisation erfassen. Arbeitsmittel, Materialien, monatliche Ausgaben für Mitarbeiter und vieles mehr können darüber abgebildet werden.

Dokumenten-Management-SystemeMit solchen Systemen können Dokumente aufbewahrt, sortiert, verwaltet und archiviert werden. Für kleine Betriebe und Einzelunternehmer eignet sich zum Beispiel ecoDMS.

Von Google, Oracle, SAP und vielen weiteren großen Firmen werden zahlreiche Tools und Programme zur Verwaltung von Daten angeboten.

Datenmanagement für Privatpersonen

Für Freiberufler, Einzelunternehmer sowie kleine Startups ist das Thema Datenmanagement ebenfalls vom ersten Tag an relevant und sie sollten sich frühzeitig nach der entsprechenden Software umsehen.

Auch als Privatperson ist das Thema Datenmanagement relevant, wenn auch auf kleinerer Ebene. Auf einem Heim-Computer, dem Smartphone und dem Tablet befinden sich Datenmengen, die sortiert, verwaltet und gesichert werden wollen.

Nützliche Tools für die Datenverwaltung

Mit den richtigen Tools lassen sich Daten verwalten – für jeden Zweck gibt es die richtige Software:

  • Mit Order In my Folder sortieren und verwalten Sie Dateien auf Ihrem Windows-Rechner.
  • DirPrintOK druckt Ihre Ordner- und Dateiübersichten als Liste aus.
  • Mit VisiPics finden Sie doppelte Fotos auf Ihrer Festplatte und können überflüssige Bilder löschen, um Platz für neue Daten zu schaffen.
  • DupeGuru hilft Ihnen dabei, doppelte Dateien zu finden. Sie können nach verschiedenen Dateiarten wie Musik, Bilder und mehr sortieren.
  • Mit Unlocker entsperren Sie blockierte Dateien.
  • Die Software Jajuk lässt Sie Ihre Musiksammlung einlesen und anschließend sortieren.
  • Terminplaner.net ist ein simples Tool, zur Verwaltung Ihrer Dateien.
  • Ant Movie Catalog hilft bei der Katalogisierung von Videos, DVDs und Blu-rays.
  • Der Dateimanager Double Commander eignet sich gut zum Kopieren und Verschieben von Dateien, um Ordnung auf dem Rechner zu schaffen. Mit diesem Programm benennen Sie auch Dateien stapelweise um.
  • Dircomp lässt Sie komplette Ordner miteinander vergleichen, um den Datenbestand konsistent zu halten.
  • Mit dem Download „Leere Ordner schnell löschen“ löschen sie ganz einfach leere Ordner in Outlook.
  • Mit Folder Axe können Sie Ordner mit großen Dateimengen in zwei oder mehrere Ordner aufteilen.  
  • Das Tool Toucan hat nur eine Funktion: Dateien komfortabel und sicher kopieren. Es erledigt diese Aufgabe zufriedenstellend.
  • Hörbücher können Sie mit CDex oder EasyTag auslesen und auf Ihrer Festplatte speichern.
  • Mit IsoBuster lesen Sie Image-Dateien aus.

Tipps und Tricks für ein gutes Datenmanagement

Gutes Datenmanagement beginnt mit den richtigen Tools, erfordert aber weitaus mehr. Wenn Sie ein paar Regeln befolgen, verlängern Sie den Lebenszyklus Ihrer Daten und sparen sich Chaos in Ihrem System:

  • Halten Sie die Datenqualität von vorneherein hoch. Legen Sie erst gar keine fehlerhaften, unvollständigen, schlecht strukturierten oder unnötigen Daten ab. Vermeiden Sie Dopplungen.
  • Beachten Sie das geltende Recht zum Thema Datenschutz, um Ärger zu vermeiden.
  • Sichern Sie Ihre Daten so, dass Sie jederzeit auf ein Backup zurückgreifen können.
  • Machen Sie die Verwendung von Daten transparent.
  • Legen Sie Ihre Daten am besten dort ab, wo Sie ihren endgültigen Bestimmungsort haben.
  • Vereinheitlichen Sie Schreibweisen und Übersetzungen.
  • Automatisieren Sie Prozesse wie zum Beispiel das Anlegen von Backups.
  • Vereinfachen Sie Prozesse.
  • Vernetzen Sie Lösungen effizient miteinander und kombinieren Sie verschiedene Methoden, um ein möglichst umfassendes Datenmanagement abzubilden.
  • Datenintegration und das Zusammenführen verschiedener Informationen in eine einheitliche Struktur macht ebenfalls Sinn.

Fazit: Datenmanagement erfordert strukturierte Vorgehensweisen

Datenmangement ist ein komplexes Feld mit vielen unterschiedlichen Anforderungen. Es gibt verschiedene Arten von Daten, die jeweils unterschiedlich behandelt werden müssen. Während zum Beispiel Personendaten einem besonderen Schutz unterliegen, werden andere Daten ganz bewusst für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Datenverwaltung birgt viele Herausforderungen im Verwalten, Sichern und Archivieren von Informationen. Für Unternehmen gibt es die Qual der Wahl aus verschiedenen Softwarelösungen. Auch Privatpersonen müssen sich mit dem Thema Datenverwaltung befassen. Viele kleine Tools helfen dabei und erleichtern den Umgang mit den stetig wachsenden Datenmengen.