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Gefahren im Internet kennen und vorbeugen: Das können Sie tun

So können Sie Risiken beim Surfen aus dem Weg gehen

Vom Online Banking bis hin zur Kommunikation durch Messenger Dienste – im Internet geben die Nutzer viele sensible Daten preis. Sind diese nicht ausreichend geschützt, lauern Gefahren im Netz. Darunter fällt Schadsoftware, die versucht, Ihre privaten Informationen auszuspähen. Auch in sozialen Netzwerken lauern Risiken: Vor allem Kinder laufen Gefahr, Opfer von Cybermobbing-Angriffen zu werden. Doch die gute Nachricht ist: Sie können sich vor Viren und Co. schützen! Dabei ist der Datenschutz im Internet wichtiger denn je.

Risiken beim Surfen im Internet: Schadsoftware im Überblick

Vor allem Schadprogramme – auch Malware genannt – stellen im Netz eine Bedrohung dar. Dabei unterscheiden sich die schädlichen Programme nicht nur durch ihren Übertragungsweg, sondern auch in ihrer Schadenswirkung.

Viren, Würmer, Trojaner: Wo liegen die Unterschiede?

Folgende Wege der Übertragung sind für Malware bekannt:

  • Viren: Computerviren verbreiten sich über infizierte Dateien. Sobald Sie ein befallenes Programm starten, kann der Virus aktiv werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch: Wenn sich eine Anwendung, in der sich ein Virus versteckt, auf Ihrem PC befindet, geht von dieser keine Bedrohung aus, solange Sie diese nicht starten.
  • Würmer: Ein Computerwurm kann im Gegensatz zum Virus selbst aktiv werden. Dazu nutzt er Datei- oder Datenübertragungsfunktionen wie den E-Mail-Verkehr. Dabei kann ein einziger Wurm sogar tausende Kopien von sich selbst versenden.
  • Trojaner: Ganz nach dem Vorbild des trojanischen Pferdes versteckt sich diese Art der Schadsoftware in anderen Anwendungen, zum Beispiel in E-Mails oder Downloads. Die Trojaner vermehren sich nicht selbst, sondern gelangen durch das Programm, in welchem sie sich befinden, in den Umlauf.

Doch nicht nur bei der Art der Verbreitung gibt es Unterschiede bei Malware. Auch die Wirkung ist dabei verschieden.

Welche Gefahren lauern im Internet?

Malware richtet Schaden auf Ihrem Computer an. Aber im World Wide Web lauern noch weitere Gefahren mit verheerender Wirkung:

  • Ransomware: Bei Ransomware handelt es sich um eine Art digitale Erpressung. Das schädliche Programm greift dabei auf Ihre privaten Daten zu und verschlüsselt diese. Um den Zugriff auf diese wieder freizuschalten, wird eine Geldsumme vom Opfer gefordert. Darauf sollten Sie sich allerdings nicht einlassen. Den meisten Nutzern schalten die Kriminellen auch nach der Zahlung die Daten nicht wieder frei. Die richtige Reaktion ist hier der Gang zur Polizei.
  • Scareware: Die Scareware ist der Ransomware nicht unähnlich. Auch hier versuchen Betrüger, mit Tricks an Ihr Geld zu gelangen. Dabei setzen Sie bei der Angst der Internetznutzer an. So behauptet ein Programm beispielsweise, dass Ihr Rechner wegen Rechtsverstößen polizeilich gesperrt sei. Im Anschluss ist dann ein „Bußgeld“ fällig.
  • Spyware: Das Wort Spy bedeutet im Englischen „Spion“ und beschreibt damit die Wirkweise der Spyware. Die Malware beobachtet Ihr Verhalten im Internet. Informationen darüber werden dann beispielsweise kommerziell verkauft. Hin und wieder spioniert die Software sogar die Tastatureingabe aus. So gelangen Hacker an Passwörter und andere sensible Daten.

Achtung: Nicht zu verwechseln ist die Spyware mit sogenannten Cookies. Diese sind legal und sammeln anonymisierte Daten von Ihnen, die der Optimierung einer Webseite dienen. Lassen Sie sich nicht von der Cookie-Abfrage nerven und nutzen Sie die Browser Einstellung „CookiesOK“.

So schützen Sie sich vor Schafsoftware und vermeiden Gefahren im Internet

Auf den ersten Blick mag die Vielzahl der Schadprogramme beängstigend wirken. Doch die Verbreitung hält sich in Grenzen. Mit einfachen Tipps können Sie sich vor einer Bedrohung schützen. Vor allem im Hinblick auf Ransomware und Scareware wird deutlich: Lassen Sie sich von Internetbetrügern keine Angst machen! Überweisen Sie auf keinen Fall Geld an Cyberkriminelle. Sobald Sie eine dubiose Zahlungsaufforderung erhalten, sollten Sie bei der Polizei anrufen und nachfragen, was es damit auf sich hat. Außerdem lässt sich ein Backup nutzen, um Datenverlust zu vermeiden.

Mobile Security dank Virenschutzprogramme und Sicherheitsupdates

Doch auch Trojaner, Viren und Würmer lassen sich vermeiden. Um Ihre Mobile Security zu gewährleisten, helfen zahlreiche Virenschutzprogramme. Diese erkennen die Schadsoftware und deaktivieren sie, bevor sie Schaden anrichtet. Zudem hilft es auch, nur aktuelle Browser zu nutzen. Zusätzlich lässt sich zum Beispiel auch der Avira Browserschutz nutzen. Die Gratis-Browsererweiterung schützt gegen schädliche Webseiten und Online-Tracking.

Doch Vorsicht, Falle - Fake-Meldung zum Treiber-Update sollten Sie nicht mit den Browserupdates verwechseln. Sobald eine Meldung erscheint, die sie auffordert jetzt sofort zu handeln, ist Skepsis geboten – hierbei handelt es sich um Falschmeldungen auf Internetseiten. Dasselbe gilt für das Smartphone Betriebssystem. Denn auch für Android und iOS gibt es regelmäßige Sicherheitsupdates.

Sicher im Netz unterwegs: So geht’s

Ebenso haben Sie die Möglichkeit, durch Ihr Surfverhalten Gefahren im Internet vorzubeugen. Legen Sie Wert auf vertrauenswürdige Quellen. Laden Sie nur Dateien herunter, wenn die Internetseite nicht verdächtig wirkt. Selbst Kinder sollten schon darüber unterrichtet werden, wie mit Downloads aus dem Netz umzugehen ist. Überprüfen Sie die ActiveX-Steuerelemente, um sicherzustellen, dass Hacker keine Informationen von Ihrem Computer sammeln.

Zudem bieten viele Virenschutzprogramme die Option, eine Datei vor dem ersten Öffnen auf Viren und Trojaner zu scannen. Dasselbe gilt auch für Anhänge von E-Mails – hier ist vor allem bei unbekannten Absendern Vorsicht geboten. Denn Betrüger versuchen auch, mit dem sogenannten Phishing an Ihre Daten zu gelangen.

Phishing: Betrugsmasche per E-Mail

Phishing zählt ebenfalls zu den Gefahren im Internet und setzt sich aus den Wörtern Passwort und Fishing – also fischen – zusammen. Dabei läuft diese Art des Betrugs vor allem per E-Mail ab. Das Phishing ist demnach eine Form des Spams: Die Gauner versenden dabei E-Mails, in welchen Sie Bankinstitute oder soziale Netzwerke imitieren. Diese E-Mails sehen denen der Banken teilweise zum Verwechseln ähnlich.

Das Ziel: Den Nutzer dazu bringen, auf einen Link zu klicken. Im Anschluss öffnen sich unsichere Internetseiten, in welche Sie Ihre privaten Daten eintippen sollen. Cyberkriminelle erhalten auf diese Weise Informationen über Ihre Identität und Ihre Zugangsdaten zu Onlinediensten.

Aber: Eine Bank oder ein seriöses Unternehmen würde Sie nie per Mail dazu auffordern, sensible Daten einzutippen. In einem solchen Fall sollten Sie also auf jeden Fall hellhörig werden! Löschen Sie die Nachricht am besten direkt. Im Zweifel genügt ein Anruf bei der Bank, um den Schwindel zu enttarnen.

Bankinstitute verwenden in der Regel zudem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, um Missbrauch vorzubeugen. Sobald Sie keine persönlichen Informationen in Antwort auf eine Phishing-Mail eingetippt haben, geht von dieser auch keinerlei Gefahr aus. Falls Sie jedoch zu viel preisgegeben haben, öffnet dies die Tür für einen Identitätsdiebstahl.

Identitätsdiebstahl: Wenn Hacker Ihre Daten stehlen

Eine der größten Gefahren im Internet: Der Identitätsdiebstahl. Beim Online Shopping genügt es oft schon, einen Namen und ein Geburtsdatum anzugeben, um einen Kauf auf Rechnung durchzuführen. Besitzen die Betrüger diese persönlichen Daten von Ihnen, nutzen Sie diese, um Bestellungen an eine Paketstation liefern zu lassen. Bei der Rechnungsadresse geben die Gauner dann eine falsche Adresse an – die Rechnung geht somit zurück an den Händler. Dieser nutzt dann eine Adressermittlung, um über das Geburtsdatum und Ihren Namen auf Ihre Identität zu stoßen.

Die Rechnung geht dann erst einmal an Sie, bis Sie beweisen können, dass die Bestellung gar nicht von Ihnen ausgegangen ist. Um sich vor einen Identitätsdiebstahl zu schützen, ist es unverzichtbar, sensibel mit personenbezogenen Daten umzugehen. Überprüfen Sie die Echtheit einer Internetseite, bevor Sie Geburtsdatum und Co. eintippen. Orientierung bieten dabei auch bestimmte Siegel. Am neuen VeriSign-Siegel sollen Sie sichere Internetseiten erkennen können. Häufig läuft der Diebstahl der Daten auch per Phishing ab. Sobald Sie auch hier wachsam sind, ist Ihre Identität gut geschützt.

Cybermobbing: Gemeine Attacken im Internet

Diese Gefahr im Internet betrifft hauptsächlich Kinder und Jugendliche. Denn oft beginnt das Mobbing im Klassenraum und findet dann mithilfe von Smartphones seinen Weg in die digitale Welt. Beim Cybermobbing beleidigen und bedrohen Internetznutzer andere oder stellen sie bloß. Dabei zeigt sich die Belästigung sowohl in sozialen Netzwerken als auch in Messenger Diensten. Besonders reizvoll für die Täter: Im Schutz des Internets haben Sie die Möglichkeit, unerkannt zu bleiben.

Sind Sie selbst vom digitalen Mobbing betroffen oder kennen ein Opfer, sollten Sie handeln. Denn die Schikane im Netz kann im Ernstfall sogar strafrechtliche Konsequenzen haben. Wichtig ist es daher, die Inhalte der Gemeinheiten in Form von Bildschirmfotos zu dokumentieren.

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram bieten zudem die Möglichkeit, einzelne Nutzer gezielt zu blockieren. Ist die gemobbte Person ein Kind oder Teenager, sollten Sie zusätzlich für sie da sein. Unterstützen Sie eine gewaltfreie Gegenwehr und stärken Sie das Selbstbewusstsein des Kindes. Ein liebevolles Umfeld durch die Eltern und Großeltern hilft den Kindern, die Angriffe im Netz abzuwehren.

Gefahren im Internet durch wachsames Surfen umgehen

Auf den ersten Blick scheint es zahlreiche Gefahren im Internet zu geben. Doch diese sind bei Weitem nicht alltäglich. Viele Nutzer berichten auch nach Jahren über keinerlei Probleme bei der Internetnutzung. Installieren Sie ein Virenschutzprogramm, um vor Malware sicher zu sein.

Lassen Sie außerdem beim E-Mail-Verkehr Vorsicht walten, um nicht auf Phishing reinzufallen. Sobald Sie Ihre Daten nur in vertrauensvolle Internetseiten eintippen, brauchen Sie auch keinen Identitätsdiebstahl zu befürchten. Eine gewisse Sensibilität für das Thema reicht bereits aus, um zahlreiche Gefahren im Internet zu vermeiden und die Internet Sicherheit zu gewährleisten.

Häufige Fragen zu den Gefahren im Internet

Was kann ich tun, wenn ich von einer Schadsoftware betroffen bin?

Oft verankern sich die Schadprogramme so tief im Computersystem, dass dieses komplett neu aufgesetzt werden muss. Um dabei einen Datenverlust zu vermeiden, sollten Sie regelmäßige Backups in Ihren Alltag integrieren. Nach einer Infektion ist es ratsam, das Betriebssystem neu zu installieren. Danach sollten Sie die Passwörter für alle verwendeten Online-Dienste ändern.

Eine Phising-Mail erkennen Sie in den meisten Fällen an einer fehlerhaften Grammatik sowie an Satzzeichenfehlern. Ebenso ist bei Mails, die nicht auf Deutsch verfasst sind, Vorsicht geboten. Auch wenn die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs betont wird, ist dies als Warnsignal zu verstehen. Zudem fordern die Betrüger Sie häufig auf, eine Datei zu öffnen oder einem Link zu folgen. In einem solchen Fall sollten Sie auf keinen Fall persönliche Daten eintippen, auch wenn Sie die Mail dazu drängt.

Viele Browser bieten Einstellungen zum Jugendschutz. Nutzen Sie diese, um pornografische und gewalttätige Inhalte aus den Suchanfragen herauszufiltern. Eltern sollten die Kinder zu Beginn begleiten, sobald sich diese im Netz bewegen. So lernen alle Beteiligten, offen über Interneterfahrungen zu sprechen. Erklären Sie den Heranwachsenden außerdem, wie wichtig es ist, sensibel mit persönlichen Daten umzugehen und welche Gefahren sich hinter unsicheren Downloads verbergen können.